Willy Astor im Pantheon "Nachwachsende Frohstoffe"

BONN · Samstagabend muss Willy Astor - vollblütiger Bayern-Fan und Schöpfer der Vereinshymne "Stern des Südens" - ganz, ganz tapfer sein. Samstagabend gibt der "Oral-Apostel" seine dritte Pantheon-Vorstellung am Stück. Am selben Abend spielt aber auch der FC Bayern München im heimischen Stadion gegen den FC Chelsea um den Pokal der Champions League.

Die drei Shows im Pantheon habe er vor einem Dreivierteljahr abgemacht, erzählt Astor am Auftaktabend: "Das ist jetzt irgendwie ganz blöd gelaufen. Ich muss mir da noch was überlegen." Ihm schwebe eine Beamer-Übertragung im Pantheon vor. Viel Glück.

Jetzt aber zum Programm von Willy Astor. Es ist als neu deklariert: "Nachwachsende Frohstoffe". Wer die Auftritte des Müncheners seit vielen Jahren begleitet, dem fällt auf, dass er für dieses neue Programm kräftig aus dem eigenen Fundus recycelt. Das Hessenlied zum Beispiel, die satirische Nummer zum rheinischen Karneval als "Jeck Nicholson" oder das Gimmick "Islam-Handy" sind allzu bekannt. Genial, aber ebenfalls hoch betagt: sein ausgedehntes Potpourri aus Hits, die ihm von Weltstars geklaut wurden, so will es die Legende ("Grilling Me Softly").

An einer Stelle des natürlich trotzdem unterhaltsamen Abends sagt der Künstler: "Da ich keinen Ghostwriter habe, bin ich darauf angewiesen, dass mir Ideen für neue Stücke einfallen." Die Mehrzahl der Neuheiten sind jedoch für Astor-Verhältnisse leider ein wenig - mau. Ob das nun der Abzählreim "Backe, backe, Terien", der Song "Ich möchte' mal wissen, warum es so wenig Hummelhonig gibt" oder die Hip-Hop-Satire "Pubertier In Da House" ist. Als Volltreffer entpuppt sich das von einem Flirtzitat des österreichischen Musikvideo-Produzenten Rudi Dolezal inspirierte und in feinstem Wiener Schmäh dargebotene Lied "Wann i, wann i".

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