Post Tower Lounge Nairi-Quartett begeistert mit heimischen Klängen

Bonn · Schon allein die Namen der jungen Streicher des Nairi-Quartetts offenbaren russische und armenische Wurzeln: Narine Nanayan, Natalia Zhdanova, Mkhitarian Goar, Vladislav Kozin. So nimmt es nicht Wunder, dass die Musiker, alle Mitglieder des Ural Youth Symphonic Orchestra Ekaterinburg, im Rahmen der Reihe Ural Philharmonic in der Post Tower Lounge auch ein Werk eines armenischen Komponisten aufführten.

Die Streicher führten das Quartett des 2012 verstorbenen Edward Mirsojan auf, ein Stück, das unverkennbar Einflüsse von Prokofjew, Schostakowitsch, aber auch der armenischen Folklore offenbart. Einstudiert hatten die Musiker das Programm des Abends im Rahmen der pädagogischen Quartett-Klasse von Evgeny Zheleznyakov (Ural Philharmonic Orchestra).

Zu erleben war eine technisch perfekte und gleichwohl leidenschaftliche und stringente Darbietung des Quartett-Themas und seiner fünf Variationen, bei der die Streicher bewiesen, dass sie eine enorme Palette an farblichen Nuancen beherrschen.

In der zweiten Hälfte erklang dann Dmitri Schostakowitschs 3. Streichquartett - mit Freude am Grotesken, dessen Doppelbödigkeit die jungen Musiker mit einer erstaunlichen Plastizität nach außen kehrten. Ein Sog, der zum gebannten Zuhören zwang und am Ende in ein bestürzendes Pianissimo mündete. Diesem freilich folgten die kaum enden wollende Begeisterungsstürme des Publikums.

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