Neujahrsempfang der Museumsfreunde aus Bonn

BONN · Die deutsche Museumslandschaft habe ein Luxusproblem, konstatierte Museumschef Stephan Berg beim Neujahrsempfang des Vereins der Freunde des Kunstmuseums Bonn in seinem Hause.

Vor der Schenkung "Boltenstern #1" stehen (von links) Klaus Zerres, Stephan Berg und Michael Jäger.

Vor der Schenkung "Boltenstern #1" stehen (von links) Klaus Zerres, Stephan Berg und Michael Jäger.

Foto: Schoenebeck

"Es gibt zurzeit 6000 Museen in Deutschland, und wenn die Zuwachsrate so weitergeht wie bisher, haben wir bei der nächsten Jahrhundertwende ein Museum pro 2000 Einwohner." Der Spagat zwischen immer mehr Hüllen für die Kunst und immer weniger Geld werde zunehmend schwieriger, und auch die Debatte in Museumskreisen selbst verschärfe sich.

Umso höher sei die Bedeutung des Vereins der Freunde des Kunstmuseums einzuschätzen, sagte Berg und betonte die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Museum und Verein. Dessen Vorsitzender Klaus Zerres, der einen Rückblick über die zahlreichen Aktivitäten des zurzeit etwa 150 Mitglieder starken Vereins gegeben hatte, kündigte als Höhepunkt des Abends die Schenkung zweier Werke für die Sammlung des Kunstmuseums an.

Zuvor hatte Thomas Rentmeister, dessen Ausstellung "Objects. Food. Rooms" gerade zu Ende gegangen ist, erfrischend und kurzweilig über sein Werk referiert. Überdies hatte er eine neue Arbeit mit dem Titel "Classic Edition" in einer Auflage von zwölf Exemplaren mitgebracht, die im Museum erworben werden kann.

Dann war die Bühne frei für den Künstler Michael Jäger, Jahrgang 1956, und zwei seiner Werke aus der Serie "Boltenstern", beide aus 2003. Die Großformate mit einer Höhe von jeweils über zwei Metern stammen direkt aus Jägers Kölner Atelier und sind als Hinterglasmalerei entstanden. Vielfarbige rasterartige Strukturen überziehen die Bilder auf Acrylglas, bei denen die malerische Rückseite zur Ansichtsseite geworden ist. Die Freude über diesen Zuwachs in der Sammlung sei groß, sagte Berg, "vor allem, weil wir hier im Kunstmuseum der Ansicht sind, dass Michael Jägers Werk bisher nicht die Würdigung erfährt, die es eigentlich haben sollte." Im Juni werde man die Arbeiten ausstellen.

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