Nach zehn Jahren, 1994, kam die Auflösung, ehe dann 2008 das Karriere-Comeback, unter anderem mit einer gemeinsamen Tour mit ihrer größten Konkurrenz, den Backstreet Boys, gestartet wurde. Neben vielen "Altfans" haben es die Sängerknaben von einst - allesamt nunmehr Mitte 40 - jedoch geschafft, auch immer wieder jüngeres Publikum zu begeistern.

Als kurz nach 20 Uhr der Vorhang fällt, ist dies das Signal für einen gellenden Kreischalarm wie zu besten Zeiten, als sich 11- bis 16-jährige Mädchen die Seele aus dem hyperventilierenden Leib schrien.

"Crash" eröffnet das Konzert und Jordan und Jonathan Knight, Joey McIntyre, Donnie Wahlberg sowie Danny Wood tun alles, um ihren Anhängerinnen das selige Verzückungsgefühl von damals erneut zu vermitteln. Da werden trainierte Waschbrettbäuche gezeigt und die Hüften geschwungen, als gelte es, den ersten Preis für die beste "Luftnummer" zu gewinnen.

Das allzu bekannte Gestenrepertoire wirkt eher antiquiert als anzüglich, doch der Stimmungserfolg scheint ihnen Recht zu geben, ebenso Sprüche wie "Cologne isch libbe dick". Bei "Remix (I Like The)" setzt ein erstaunlich textsicherer Fanchor ein, "Summertime" und "(You Got It) The Right Stuff" steigern die Partystimmung unter zusätzlich einsetzendem Konfetti- und Luftschlangenregen. Ganz anders als vor 30 Jahren ist der Sanitätsdienst jedoch nicht gefordert.

Die Songs, soulig, bisweilen mit etwas Hip-Hop vermischt, sind nach wie vor die perfekten Tanzflächenfüller. Nur noch Party hatten New Kids On The Block vermutlich im Sinn, als sie eine Reihe von Coverversionen, angefangen von "Back For Good" (Take That) über "Careless Whisper" (Wham), "Kiss" (Prince) bis hin zu Robbie Williams' "Rock DJ", leider allzu uninspiriert präsentieren.

Ein paar neue Ideen wären angesagt, denn gesanglich ebenso wie als Entertainer haben die Kids in keiner Weise nachgelassen. Dafür gibt es zum Finale nochmals ohrenbetäubenden Beifall.