Mittelrhein Musik Festival Nicolas Dautricourt und Nicolas Altstaedt im Arp Museum

OBERES MITTELRHEINTAL · Das Mittelrhein Musik Festival bietet von Mitte Mai bis Ende August eine bunte Palette an Konzerten: Kinderkonzerte, Big Band-Abende, Konzerte mit Lesungen, Kabarett und vieles mehr. Der Duoabend des Geigers Nicolas Dautricourt gemeinsam mit dem Cellisten Nicolas Altstaedt im Arp Museum war eines der ernsthafteren Konzerte in diesem Jahr.

 Cellist Nicolas Altstaedt.

Cellist Nicolas Altstaedt.

Foto: dpa

Duos für die ungewöhnliche Kombination Violine und Violoncello hatten lange Zeit den Ruf, etwas für Laien und für die "banale" Hausmusik zu sein. Dies änderte sich mit Beginn des 20. Jahrhunderts, indem Komponisten höchst anspruchsvolle Werke für diese Besetzung schrieben.

So musste man sich auch nicht wundern, dass in Rolandseck Werke von Erwin Schulhoff, Maurice Ravel, Alfred Schnittke und Zoltán Kodály auf dem Programm standen. Dautricourt und Altstaedt, beide herausragende Solisten und Kammermusiker, konnten von Anfang an überzeugen. Technische Schwierigkeiten oder auch rasende Tempi stellten für sie keine Schwierigkeit dar. Hier begegneten sich zwei hervorragende junge Musiker auf Augenhöhe.

Nicolas Altstaedt, der mit Sicherheit Bekanntere im deutschsprachigen Raum, trat immer wieder mit einer wunderschönen Klanggestaltung hervor, so in Ravels Sonate a-Moll und im langsamen Satz von Kodálys op. 7. Faszinierend zu beobachten war dabei auch seine Körpersprache, die wesentlich aktiver war als bei vielen seiner Kollegen.

Dautricourt hingegen ist bekannt für seine große Freude an Jazz-Projekten - eine musikalische Offenheit, die ihm im zweiten Satz des Schulhoffs-Duo (Zingaresca) und auch in Kodálys volkstümlich angehauchtem Duo zugute kam: mit großer Energie und einem ungeheuren Drive waren diese zu hören. Den großartigen Abend beendeten die beiden Musiker mit einer kleinen Zugabe: Sibelius? "Wassertropfen" op. 1.

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