NightWash Club im Pantheon

Vier Comedians begeistern Bonner Publikum mit abwechslungsreichem Programm

NightWash Club im Pantheon
Foto: dpa

Bonn. Barpianisten fristen ein unbeachtetes Dasein voller Leid und Entbehrung. Ständig müssen sie romantische Versionen ohnehin schon kitschiger Evergreens spielen. Keiner hört ihnen zu, aber kaum hören sie auf, gibt es Ärger.

Wunderbar ironisch mimte Michael Krebs am Klavier einen abgehalfterten Musiker, der einen explosiven Aggressionsanfall erleidet, als er merkt, dass ihn einfach niemand beachtet.

Krebs war einer von vier Comedians im NightWash Club, der diesmal im voll besetzten Pantheon gastierte. Als charmanter Moderator führte Klaus-Jürgen "Knacki" Deuser, der Gründer der Comedy-Schmiede, durch den kurzweiligen Abend. Deuser erzählte von den "wahren Freuden des Lebens": zum Beispiel halsbrecherischen Taxifahrten, die man mit Mühe und Not überlebt.

Den bisweilen abstrusen Folgeerscheinungen moderner Kommunikationstechnik unter Jugendlichen wandte sich Markus Barth zu. Der Komiker parodierte gekonnt wild chattende Adoleszente, die sich nur noch mittels hyroglyphenartiger und kryptischer SMS-Codes verständigen - das aber erstaunlich erfolgreich.

Als Experte für Jugendalltag offenbarte sich auch der Nachwuchs-Comedian Fabian Hintzen. Der erst 16-Jährige mimte einen Pubertären mit Verfolgungswahn: Von allen Seiten - Mütter und Lehrer dabei an vorderster Front - witterte er die große, gegen ihn gerichtete Verschwörung.

Eindeutiger Höhepunkt des Abends war Marius Jung: Der Sänger und Kabarettist parodierte - musikalisch höchst niveauvoll und originell - mit seinem Gitarristen Till Kersting bekannte Ohrwürmer. Es waren minimalistische, geistreiche Neu-Arrangements - einfach fabelhaft.

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