Scandinavian Music Festival Nils Landgren kommt mit Topbesetzung nach Bonn

BONN · Er ist ein Weltklasse-Posaunist, einer der besten Europas, ein leidenschaftlicher Sänger mit einer Vorliebe für schöne Balladen und ein umtriebiger Organisator, dem es immer wieder gelingt, herausragende Musiker für Konzerte oder Festivals wie die von ihm geleitete JazzBaltica zu gewinnen.

 Nils Landgrens Markenzeichen ist die rote Posaune.

Nils Landgrens Markenzeichen ist die rote Posaune.

Foto: PROMO

Nun steht Nils Landgren kurz vor einem Auftritt beim Scandinavian Music Festival am Sonntag im Kunst!Palast in der Rheinaue, und erneut kommen diese drei Talente zur Geltung.

"Ich freue mich sehr auf dieses Konzert", erzählt der Schwede am Telefon. "Zum einen verbinde ich mit Bonn einige schöne Erinnerungen wie etwa einen Auftritt vor einer EU-Ministerkonferenz, was für mich schon etwas Besonderes war. Zum anderen kann ich mit so großartigen Musikern spielen."

Denn anstatt mit seiner Funk Unit hat der Mann mit dem roten Horn einen Shooting-Star und eine Legende als Begleitung auserkoren, die derzeit zu den besten Jazzern Deutschlands zählen. "Wolfgang Haffner hat sich zu Recht über Jahre hinweg einen Namen als der deutsche Jazz-Drummer gemacht.

Er besitzt ein sehr feines Bewusstsein für Melodien - es macht immer wieder großen Spaß, mit ihm auf der Bühne zu stehen", erklärt Landgren. "Und Michael Wollny hat einfach alles, was man von einem Musiker erwarten kann. Er hat ein exzellentes Gefühl für die einfachsten Sachen der Welt, kann aber auch total verrückt spielen." Komplettiert wird die Formation durch den US-Bassisten Tim Lefebvre, der unter anderem schon mit Elvis Costello, John Mayer, Sting und Donald Fagen unterwegs war.

Allen Musikern ist eines gemeinsam: "Für uns geht es um Musik jenseits von Festlegungen", sagt Landgren. Weg mit Genre-Einordnungen oder Schubladendenken. "In Skandinavien ist einfach alles Musik", meint der 57-Jährige. Wichtig sei lediglich die Kommunikation mit dem Publikum - wenn der Funke überspringe, sei das Wichtigste geschafft.

Keine verkopften, hochkomplexen Arrangements, bei denen der Zuhörer hilflos zurückgelassen wird, sondern pulsierende, lebendige Melodien sind es, die Landgren faszinieren. Der Posaunist setzt dazu neben seinen Balladen vor allem auf den Funk, auf eingängige Melodien mit komplexen Rhythmen.

Ungewöhnlich für einen Schweden, denen doch wie allen skandinavischen Völkern gerne eine Nähe zur Melancholie zugesagt wird, oder? "Eigentlich nicht - alle meine Funk-Songs sind in Moll", gesteht Landgren lachend. "Das merkt nur kaum jemand, weil die Musik sofort in die Beine geht." Klingt nach einer Gute-Laune-Garantie. "Wenn das Publikum zur Musik tanzt, ist das doch großartig."

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