Nur Mut, armes Berlin

Die Welt ist schlecht, aber es gibt Hoffnung: Lesenacht im Bonner Pantheon

Bonn. "Buchrückenmassage plus Zwerchfelltraining" bot die vierte Lesenacht im Pantheon. Dass drin war, was draußen draufstand, darum kümmerten sich im Viererpack Horst Evers, Wiglaf Droste, Fritz Eckenga und der ständige Gast Jess Jochimsen. Nach dem gepflegten Vorlesen ging der ein oder andere Untrainierte mit einem Muskelkater nach Hause. "Comedy ist das Zeug für Leute, die sogar beim Karneval intellektuell überfordert sind", konstatierte Wiglaf Droste, und niemand nahm es ihm übel.

"Die Welt ist so schlecht, aber ich traute mich nicht, mich umzubringen, denn ich hatte Angst, dass dann mein Leben in Bildern an mir vorüberziehen würde", verrät Horst Evers. Keine Bange, Evers hat auch ein Mittel gegen die grassierenden Depressionen und die fehlenden Arbeitsplätze.

Seine "Nur Mut"-Aktion hat schon ganz Berlin geholfen, und jeder kann mitmachen: Ein Telefonbuch nehmen, beliebige Telefonnummern anrufen, "Nur Mut" ins Telefon sagen und auflegen. "In Berlin sickert das so langsam durch, man spürt das Positive schon in den Straßen", erzählt er. Wiglaf Droste widmet sich der Namensgebung in den neuen Ländern: Sandy und Mandy zum Beispiel heißen nur die, deren Eltern nicht reisen durften.

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