Bonner Oper Olaf Schubert avanciert zum Gesamtkunstwerk

BONN · Hagere Gestalt und dünnes straßenköterblondes Haar, helle Jeans (ein wenig zu groß, versteht sich) und dazu ein Rautenpullunder, vorwiegend gelb: Das wäre es soweit, was sich zu den äußeren Attributen eines gewissen Olaf Schubert - dieses Woody Allen aus Dresden - sagen lässt.

Er hat sie längst zum Markenzeichen gemacht, quer durch alle Kabarett- und Comedyformate dieser Republik. Und der eine oder andere mag inzwischen gemerkt haben, dass der Mann tatsächlich ziemlich witzig ist. Die Bonner zum Beispiel konnten sich in der ausverkauften Oper davon überzeugen.

"So" heißt sein aktuelles Programm in Begleitung von Jochen Barkas (Gitarre) und Bert Stephan (Bass, Trompete). Oder genauer gesagt: "Sö". Dresden halt. Sö ist das mit der Sprache, die Olaf Schubert nach Herzenslust verdreht und verknotet, sich einer liebevoll altmodischen Ausdrucksweise befleißigt, um im nächsten Augenblick ganz unerwartet auf den Punkt zu kommen. Die Themen: Gesundheit, Umwelt, Sex, Rock 'n' Roll. Was man so zum Leben braucht.

Der Mann redet und redet, er hebt den Zeigefinger, um sich damit nur wieder in neuen Wortschöpfungen zu verheddern, nimmt seine Physis (siehe oben) mit Nonchalance und Selbstironie und avanciert zum Gesamtkunstwerk: inzwischen fast so bekannt wie der Dresdner Zwinger, nur viel leichter und vor allem lustiger. Dass er bis 2015 so ziemlich ausgebucht ist, wundert nun also niemanden mehr, oder?

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