Konzert mit Warschauer Philharmonikern Olga Scheps beeindruckt in Köln

köln · Mit einem der Chopin-Klavierkonzerte wäre das Programm der Warschauer Philharmoniker unter Antoni Wit in der Kölner Philharmonie von Kopf bis Fuß auf nationale Musik eingestellt gewesen. Vor solcher "Einseitigkeit" scheute man sich aber wohl, doch bot die zugegebene, schmissige Mazurka aus Stanislaw Moniuszkos Oper "Das Gespensterschloss" einen entsprechenden Ausklang.

Auf Chopin wiederum kam die junge Pianistin Olga Scheps bei ihrem ersten Encore zurück (das fragile Nocturne opus 27,2). Wie würde sie jetzt Peter Tschaikowskys über weite Strecken so pathetisches b-Moll-Klavierkonzert bewältigen? Hoch beeindruckend. Scheps setzte mit ihrem entschiedenen, im Prinzip aber stets weich rundenden Anschlag Akzente. Klangfülle und Kraft, zurückgeführt auf intimere Ausdruckswerte.

Im Idealfall würde sich ein Orchester auf ein solches von der Norm abweichendes Spiel reaktionsfähiger einstellen, als es durch die Warschauer Philharmoniker geschah, die es auch sonst schon mal an Präzision und Finesse fehlen ließen. Allerdings hatten sie und Antoni Wit eine sehr schöne Visitenkarte abgegeben und Zygmunts Noskowskis "Steppe" befeuernd und bildkräftig in Tönen gemalt.

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