Gastspielreihe in der Oper Das sind die „Highlights des Internationalen Tanzes“ in Bonn

Bonn · Von Ballett bis Hip-Hop: Die neue Saison der „Highlights des Internationalen Tanzes“ an der Bonner Oper verspricht einiges. Russische Künstler sind ausdrücklich willkommen. Wenn es denn klappt.

 Enge Zusammenarbeit: (von links) Burkhard Nemitz (Kurator), Bernhard Helmich (Generalintendant), Steven Walter (Intendant Beethovenfest).

Enge Zusammenarbeit: (von links) Burkhard Nemitz (Kurator), Bernhard Helmich (Generalintendant), Steven Walter (Intendant Beethovenfest).

Foto: Thilo Beu

Gegen einen pauschalen Boykott russischer Kultur und Künstler spricht sich das Theater Bonn aus. Es ist eine Haltung, die besonders in der Gastspielreihe „Highlights des Internationalen Tanzes“ sichtbar wird. So sind es traditionell Ensembles aus der russischen Balletttradition, die in den weihnachtlichen Aufführungen ihr Publikum mit den Tschaikowsky-Klassikern „Schwanensee“ und „Nussknacker“ verzücken. Für die kommende Saison sollen die Tänzerinnen und Tänzer sowie das Orchester der Tartarischen Staatsoper aus Kasan nach Bonn reisen, nachdem ihr Gastspiel im vergangenen Dezember der Corona-Krise zum Opfer gefallen war.

An dem Nachholtermin will man nun trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine festhalten. Generalintendant Bernhard Helmich lobte am Dienstag bei der Vorstellung der kommenden Bonner Tanzsaison die freundschaftlichen Beziehungen, die man zu dem Ensemble aus Kasan pflege. Helmich: „Wir sind sehr klar der Auffassung, dass wir diese Kontakte halten wollen, dass wir künstlerisch und menschlich Wert legen auf die Begegnung mit den russischen Künstlerinnen und Künstlern.“

Im Notfall soll für Ersatz gesorgt sein

Helmich, wie auch dem Kurator der Tanzsparte, Burkhard Nemitz, ist klar, dass eine Realisierung des Gastspiels in der politischen Krise sehr unsicher ist. Deshalb strecken sie auch schon ihre Fühler aus, um bei einer Absage rasch für Ersatz sorgen zu können.

Da auch die Corona-Krise noch nicht überwunden ist, müssen die Veranstalter weiter mit Absagen rechnen. Insgesamt haben sie elf Compagnien aus Deutschland, Europa und den USA nach Bonn eingeladen, meist für zwei Abende pro Gastspiel. Das Spektrum reicht dabei von einer Jiri-Kylian-Hommage aus Madrid bis hin zu einer zirzensischen Show des italienischen Evolution Dance Theater und Hip-Hop-Einflüssen bei der Compagnie Käfig – CCN. „Ich hoffe, dass vieles davon stattfinden kann“, sagte Nemitz.

Intensivere Zusammenarbeit mit dem Beethovenfest

Intensiviert werden soll die Zusammenarbeit mit dem Beethovenfest. Zur Eröffnung der Saison präsentiert man gemeinsam ein Gastspiel des Balletts am Rhein aus Düsseldorf/Duisburg. Beethovenfest-Intendant Steven Walter erläuterte am Dienstag, dass es sich um mehr als ein einfaches Gastspiel handelt. Tatsächlich tritt das Beethovenfest als künstlerischer Kooperationspartner in Erscheinung. „Es ist ein neues Projekt, das wir hier erfinden, das außerdem sehr schön Bezug nimmt auf das Beethovenfest-Motto ‚Alle Menschen‘.“

Weitere Informationen: www.theater-bonn.de

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