Spielplan: Tanz und Oper im August und September Startschuss mit Broadway-Hit „Chicago“

Bonn · Strauss’ „Arabella“ steht schon in den Startlöchern: Im September gibt es noch keine große Oper, aber im Oktober sind bereits Premieren geplant.

 Ein Höhepunkt in der Sparte Tanz: „Wahada“ vom Ballet du Grand Théâtre de Genève.

Ein Höhepunkt in der Sparte Tanz: „Wahada“ vom Ballet du Grand Théâtre de Genève.

Foto: Gregory Batardon

In Bonn beginnt die Opernsaison traditionell mit einem Musical. Diesmal ist es „Chicago“ (Premiere: 29. August), das zu den erfolgreichsten Broadway-Produktionen des vergangenen halben Jahrhunderts zählt. Das Stück von Fred Ebb und Bob Fosse, zu dem John Kander die Musik schrieb, handelt von zwei eiskalten, verführerischen Mörderinnen, einem zwielichtigen Rechtsanwalt und ein Gefängnis voller Sünde. In Rob Marshalls mit sechs Oscars prämierter Verfilmung aus dem Jahr 2002 feierten Renée Zellweger, Catherine Zeta-Jones und Richard Gere einen triumphalen Erfolg. In Bonn stehen Bettina Mönch, Elisabeth Hübert und Anton Zetterholm auf der Bühne. Regie führt Gil Mehmert, der hier auch schon die Klassiker „Sunset Bouelvard“ und „Evita“ erfolgreich in Szene setzte. Dirigent ist Jürgen Grimm.

Bonns Generalmusikdirektor Dirk Kaftan wird im August und September zwar noch nicht im Orchestergraben stehen, doch zeigt er sich optimistisch, dass die Planungen auch darüber hinaus realisiert werden können. „Vieles ist anders, die Impfkampagne ist in vollem Gange, und wir sind ein Jahr schlauer!“, sagte er laut Mitteilung der Bonner Oper. „Wir dürfen hoffen, mit Theater, Musik und Kultur nun die geistige Gesundung von uns allen zu gestalten; wir werden mit Klängen, Worten und Emotionen Nähe wiedergewinnen und immer wieder neu entdecken! Die Musikerinnen und Musiker des Beethoven Orchesters, die Künstler und Künstlerinnen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Oper und ich freuen sich unendlich auf die vermissten Begegnungen mit Ihnen!“

Händels „Agrippina“ wird als Film gezeigt

Bereits vor dem Saisonstart wird sich die Oper mit einer neuen Produktion zurückmelden, bei der es sich allerdings um ein rein digitales Format handelt. Ab dem 20. Juni ist für 14 Tage „Agrippina“ von Georg Friedrich Händel zu erleben, die Regisseur Leonardo Muscato speziell als Corona-Format inszeniert und filmt. Das Beethoven Orchester spielt unter Leitung von Ruben Dubrovsky, Louise Kemény singt die Titelpartie. Der Online-Stream steht unter theater-bonn.de/digital kostenlos zur Verfügung.

Der Spielplan für September verrät jedoch auch schon erste Produktionen für die Zeit danach. So sind Matineen als Einführungsveranstaltungen geplant zu Richard Strauss’ „Arabella“ (12. September/Premiere: 2. Oktober) und „Leonore 40/45“ (26. September/Premiere: 10. Oktober). Jürgen R. Webers Inszenierung von Rolf Liebermanns Oper sollte ursprünglich bereits im Beethovenjahr 2020 aufgeführt werden.

Auch der Tanz kehrt zurück auf die Bonner Bühne

Auch der Tanz kehrt zum Saisonbeginn nach langer Pause wieder ins Opernhaus zurück. Burkhard Nemitz, Kurator der Highlights des internationalen Tanzes, will auf dem Niveau weitermachen, wo er 2020 aufhören musste: „Wie seit vielen Jahren spiegelt unser Programm die vielfältigen Sprachen der Bewegungskunst“, sagte er und kündigte vorerst zwei Gastspiele an: Am 12. September ist im Opernhaus das Ballet du Grand Théâtre de Genève mit „Wahada“ in einer Choreografie von Abou Lagraa zur Musik zu erleben.

Der arabische Titel bedeutet „Versprechen“ und meint Wolfgang Amadeus Mozarts Schwur, dem lieben Gott eine Messe zu komponieren, sollte seine erkrankte Frau Constanze wieder gesund werden. So entstand die Große Messe in c-Moll, die der Choreografie zugrunde liegt. Am 25. und 26. September folgt die Deutschlandpremiere der Kibbutz Contemporary Dance Company mit „Asylum“ in der Choreografie von Rami Be’er. Die komplette Tanzsaison stellt Nemitz am 10. September vor.

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