Konzerte in Bonn Opern-Arien, Klaviermusik und Gitarrenklänge

"Stars der Bonner Oper" traten in der Namen-Jesu-Kirche auf, Pianist Dominic Chamot spielte im Leoninum und der spanische Gitarrist Carles Trepat stand im Kunstmuseum auf der Bühne.

Namen-Jesu-Kirche. Dass Bonn einen Dom hat, dürfte den wenigsten Bonnern geläufig sein: In der Namen Jesu Kirche ist der Bischof der Alt-Katholiken beheimatet, worauf Claudia Hamelbeck von der Stiftung Namen-Jesu-Kirche hinwies. Der Stiftung, die zum Erhalt dieser Kirche beitragen will, und dem Festspielhaus galt der Erlös eines Benefizkonzertes, das jetzt in dieser Kirche stattfand.

Konzipiert hatte das Programm Sibylle Wagner, die als Chordirektorin der Bonner Oper gleich die "Stars der Bonner Oper" mitgebracht hatte, wie Bernhard von Grünberg es in seinen Begrüßungsworten formulierte. George Oniani, Giorgos Kanaris, Ramaz Chikviladze, Irina Oknina und Alexandra Voulgari waren angetreten, um sich in den Dienst der guten Sache zu stellen. Eine hervorragende Figur machten sie alle, nicht nur in ihrem angestammten Repertoire bei Verdi, Wagner und Co., auch verschiedene Ave Maria-Vertonungen und einige Volkslieder aus Italien und Griechenland wurden gesungen.

Sibylle Wagner, Chordirektorin an der Bonner Oper, begleitete die Sänger und den Flötisten Igor Suntsov an Flügel und Orgel versiert und gefühlvoll. Am Ende durfte auch das Publikum in dem Osterlied "Wir wollen alle fröhlich sein" mit ran.

Leoninum. Gerade einmal 17 Jahre alt ist der Pianist Dominic Chamot, der jetzt eine Matinee im Leoninum gestaltete. Mit der D-Dur Sonate (Hob. XVI:37) von Joseph Haydn eröffnete er sein Konzert. Die klassizistische Klarheit Haydns kam hier sehr luzide zum Tragen. In Bachs Englischer Suite BWV 811 schwankte er allerdings noch etwas unentschieden zwischen Pedal und Glenn-Gould-Staccato.

Mit Prokofiews furioser Toccata op. 11 und Chopins Polonaise Fantaisie op. 61 zeigte er sich als bemerkenswerter Virtuose, selbstsicher und charismatisch. Aber auch mit Schumanns "Widmung" und Liszts "Ungarische Rhapsodie Nr. 6" zeigte er sich als großes Talent. Chapeau Chamot!

Kunstmuseum. Als Interpret mit einem ausgeprägten Hang zu den leisen Tönen präsentierte sich der spanische Gitarrist Carles Trepat im Bonner Kunstmuseum. Auch das ist eine Kunst, zumal wenn man sich so andächtig darauf einlässt wie das kundige Publikum bei den Meisterkonzerten für Klassische Gitarre. Sehr konzentriert und mit luzider Fingerarbeit spielte Trepat etwa zwei Scarlatti-Sonaten.

Subtil auch die Stimmungsbilder, die mit zweien der Cuentos de la juventud von Enrique Granados erklangen. Später spielte er neben Katalanischen Volksliedern von Narcisio Yepes zwei Mazurkas und einen Walzer von Francisco Tárrega ebenso wie Werke von Emilio Pujol.

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