Saison 2013/2014 Opernintendantin Birgit Meyer stellt Kölner Spielplan vor

Köln · "Der Zuschauer ist unser erster Ansprechpartner", sagt Intendantin Birgit Meyer. Und offenbar hat Kölns Oper ihre Kunden erreicht: "Figaro" (Platzausnutzung 93 Prozent), "Così" (97 Prozent) und "Anna Bolena" (99 Proezent) füllten das Palladium, und in der sehr viel größeren Oper am Dom schaffte "Parsifal" stolze 97 Prozent.

 Aufregende Monate: Opernintendantin Birgit Meyer.

Aufregende Monate: Opernintendantin Birgit Meyer.

Foto: Meisenberg

"Arbeitsreiche, aufregende und erfolgreiche Monate" bilanzierte Meyer bei ihrer ersten Spielplanpressekonferenz als Intendantin. In den letzten Wochen unterschrieb sie mit dem (designierten) Schauspielchef Stefan Bachmann und dem Geschäftsführenden Direktor Patrick Wasserbauer gleich zwei Wirtschaftspläne, wobei die Oper für 2013/14 innerhalb des Betriebskostenzuschusses von 32,6 Millionen Euro (Bühnen insgesamt: 51,9 Millionen) bleibt.

Dabei tilgt sie 200.000 Euro Schulden, 130.000 durch erhöhte Eintrittspreise. Es sei, so Meyer, "ein kleines Wunder", dass man das "gemessen an Größe und Bedeutung des Hauses spärliche, fürs Interim gerade auskömmliche" Budget einhalte - zumal ihr Vorgänger zwei Millionen verplant habe, die nie genehmigt gewesen seien. "So musste ich in schwierigen Verhandlungen Verträge auflösen."

Von den sieben Premieren findet eine im Palladium statt, das nur noch bis Jahresende bespielbar ist: Helene Hegemann ("Axolotl Roadkill") schreibt und inszeniert die Uraufführung von "Musik" nach Frank Wedekind. Ein bewährtes Team (Regie: Dietrich Hilsdorf, musikalische Leitung: Markus Poschner) verantwortet "Eugen Onegin", wobei Meyer mit Olesya Golovneva stolz "eine herausragende Sängerdarstellerin" annonciert.

"Die Operette aller Operetten" erklingt um den Jahreswechsel (auch Silvester!) konzertant, wobei Vesselina Kasarovas Debüt als Orlofsky ein vokaler Trumpf dieser Kölner "Fledermaus" ist. Und Schauspielkollege Stefan Bachmann übernimmt die Dialogregie. Dem Büchner-Jubiläumsjahr trägt man mit Wolfgang Rihms Kammeroper "Jakob Lenz" Rechnung, die in der Trinitatiskirche erklingt.

Für Verdis opulent besetzten "Otello" hat man in der Firma Pandion einen Produktionssponsor gewonnen. Die Premiere mit José Cura in der Titelrolle, Xavier Moreno als Cassio, Samuel Youn als Jago und Anne Schwanewilms als Desdemona ist zugleich das "Fest der schönen Stimmen."

Sommerlich heiterer Rausschmeißer soll Donizettis "L'Elisir d'Amore" mit Top-Tenor Javier Camarena und Anna Palimina werden. Zuvor dirigiert allerdings der scheidende Generalmusikdirektor Markus Stenz seine letzte Premiere an der Kölner Oper: Carl Maria von Webers "Freischütz", den der lettische Regie-Aufsteiger Viesturs Kairiss inszeniert.

Insgesamt steht Stenz an 27 Abenden am Pult, leitet drei der sieben Wiederaufnahmen: "Tosca" (mit Erika Sunnegardh in der Titelrolle), "Wozzeck", den Florian Boesch singt, sowie "Hänsel und Gretel". Der Humperdinck-Oper sollen unter anderem Katrin Wundsam, Regina Richter, Claudia Rohrbach und Aoife Miskelly märchenhaften Glanz geben.

Auch Händels "Alcina", Verdis "La Forza del Destino" sowie "Rigoletto" und die zu Unrecht skandalisierte Inszenierung "Samson et Dalila" (mit Vesselina Kasarova) sind wieder im Programm.

Dazu gibt's zwei Tanzgastspiele, von denen Christian Spucks "Leonce und Lena" (Ballett Zürich) schon feststeht, Liederabende (unter anderem mit Johannes Martin Kränzle und Florian Boesch). "Der Rosenkavalier" kommt als Stummfilm mit Live-Orchester, und die Sängerporträts werden fortgesetzt.

Die Kinderoper kündigt als Premieren "Der gestiefelte Kater" und (ab 15 Jahren) Philipp Glass' "Les enfants terribles" an. Gar nicht schrecklich: die Aussage von Sanierungsprojektleiter Andreas Fischer, wonach alles im Kosten- und Zeitplan sei. Fischer wird übrigens ab 1. September neuer Technischer Direktor der Kölner Bühnen.

Die Kölner Oper im Internet: www.operkoeln.com

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