Orgelsoiree im Bonner Münster

Andreas Arand spielt im Gedenken an verehrten Lehrer und bedeutenden Kölner Organisten Michael Schneider

Bonn. Die jüngste Orgelsoiree im Bonner Münster war konzipiert als Gedenkkonzert zum 100. Geburtstag (4. März 1909) des bedeutenden Kölner Organisten Michael Schneider.

Der ausführende Organist des Abends, Andreas Arand, der 18 Jahre lang die Orgel an der Bonner Kreuzbergkirche betreut hatte und heute Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken ist, hat von 1976 bis 1979 in der Kölner Orgelklasse von Michael Schneider studiert.

Als eine schöne Geste des Gedenkens hat er nun sein Recital an der großen Klais-Orgel des Bonner Münsters seinem verehrten Lehrer (der 1994 starb) gewidmet. Die Repertoire-Schwerpunkte Arands sind Johann Sebastian Bach und die deutsche Orgelmusik des 19. Jahrhunderts, speziell auch die Max Regers.

Bach hatte Arand diesmal nicht im Programm, dafür aber zwei Großkompositionen Regers - Fantasie und Fuge d-Moll op. 135 b und Fantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 - und drei der 11 Choralvorspiele aus op. 122 von Johannes Brahms, die man ja eher selten hört.

Die beiden Reger-Werke erforderten den großen impetuosen und klangmächtigen Zugriff, ebenso aber auch ganz feine, verhalten-verhangene Farben und Artikulationen, wie sie vor allem die d-Moll-Fantasie mit ihren Wechseln von Bewegt-Praeludierendem und fast Mystisch-Verklärtem nahelegte.

Auch der stark chromatische Anfang der d-Moll-Fuge, die sich dann zweithematisch entwickelt und steigert, kam ganz aus der Stille.

Das grandiose B-A-C-H-Werk mit seinen vielen Einzel-Abschnitten (die Organist Andreas Arand auch deutlich markierte) und seiner Verflechtungsdichte durch immer wieder neue Gegenstimmen zum berühmten Grundmotiv ist schon immer wieder als imponierende Reverenz ans Vorbild Bach zu erleben.

Arand gelang eine überzeugende Realisierung des Werkes, technisch wie klanggestalterisch gleichermaßen eindrucksvoll.

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