Pantheon: Bombenstimmung unterm Baum

Alle Jahre wieder dasselbe Dilemma: Weihnachten an sich ist ja gut und schön, liegt aber ungünstigerweise mitten in der Session. Zum Zeichen ihrer Besinnlichkeit zeigen die streitbaren Lokalmatadoren Fritz und Hermann das Weihnachtsspezial 2010 im Bonner Pantheon.

Pantheon: Bombenstimmung unterm Baum
Foto: Pantheon

Bonn. Alle Jahre wieder dasselbe Dilemma: Weihnachten an sich ist ja gut und schön, liegt aber ungünstigerweise mitten in der Session. Hatten sich die Lokalmatadoren vom Heimatverein FKK Rhenania, Fritz Litzmann (Rainer Pause) und Hermann Schwaderlappen (Norbert Alich), doch gerade erst so schön in Form getrunken, wird es denn auch schon wieder Zeit für Besinnlichkeit.

Dass das nicht allzu lange gut gehen kann, wissen alle, die die streitbaren Kellerkinder schon kennen und wie jetzt keines ihrer Programme im Pantheon versäumen. Und die anderen? Dürfen zumindest hoffen, es möge bei ihnen daheim zum Fest aller Feste etwas friedlicher zugehen.

Auf dass nicht gleich das erste Lied in eine Grundsatzdebatte mündet. Wobei Schwaderlappen ja so unrecht gar nicht hat, wenn er zum kritischen Umgang mit traditionellen Texten aufruft. Und Litzmann postwendend die Erklärung dafür liefert, wie das Deo ins Weihnachtslied kam. Rochen Ochs und Esel im Stall doch gelinde gesagt ein wenig streng.

Tickets Karten im GA-Ticket-Shop und unter der Telefonnummer: (0 22 8) 212 521.Auch angesichts späterer Pilgerscharen im Dom wäre ein Antitranspirant ganz nützlich gewesen. So wissen wir nun also auch, wann und warum das typische Kölnisch Wasser erfunden wurde.

Die Probleme, die Fritz und Hermann dieser Tage haben, sind ganz anderer Natur. Ein Paket ist nicht mehr einfach nur ein Paket, sondern könnte, wie Fritz befürchtet, für "Bombenstimmung unterm Christbaum" sorgen. Da weiß er gar nicht, ob er tatsächlich alles auspacken soll.

Auf der Bühne des Pantheon, gemeinsam mit Hermann und dem kongenialen Pianisten Stephan Ohm, geht der Alters- und Ehrenpräsident jedoch um einiges beherzter zu Werke. Und beschwört sogleich die "gelbe Gefahr" herauf. Denn "dass die Chinesen auch so leben wollen wie wir, das gehört sich nicht".

Und wer ist schuld, dass das so ist? Natürlich die 68er, die seinerzeit auch gleich den Terrorismus erfunden haben. Wer Anschläge auf Kaufhäuser verübt, hat mit Bin Laden schließlich mehr gemein, als er denkt. So nimmt es denn auch nicht wunder, dass Fritz und Hermann ihr neues "Topfpüree" dem Terroristen an sich gewidmet haben. Für Glocken und Engel ist später noch genug Zeit. Darf es stattdessen vielleicht ein bisschen Abenteuerlust sein: "Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Post an Bord." Und eigentlich - wenn man mal ehrlich ist - macht diese unorthodoxe Art, Weihnachten zu feiern, doch viel mehr Spaß, als an den Feiertagen zum Lachen in den Keller zu gehen. Dazu laden Fritz und Hermann jetzt schon ein. Und dieser Weg lohnt sich.

Auch am 20., 21, 26 sowie 29. bis 31. Dezember im Pantheon.

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