Kölner Live Music Hall Pete Doherty - Fortsetzung der Vorgeschichte

KÖLN · Zwar sitzt der Hut ein bisschen schief, der Knoten der Krawatte würde keinen Preis gewinnen und das Smoking-Hemd unterm Jackett ist leicht verknautscht, aber immerhin ist Doherty voll im akademischen Viertel. Zwölf Minuten Verspätung, das ist nix. Kann losgehen.

 Party: Pete Doherty in der Live Music Hall.

Party: Pete Doherty in der Live Music Hall.

Foto: Thomas Brill

Was Montagabend in der Kölner Live Music Hall dabei herauskommt, sind knapp 70 Konzertminuten, die in den besten Momenten richtig Spaß machen und in den schlimmsten das bestätigen, was der Titel des aktuellen Babyshambles-Album "Sequel To The Prequel" ahnen lässt: eine Fortsetzung der Vorgeschichte. Die, im Fall von Doherty, Sänger, Gitarrist und Komponist, Brite, 34 Jahre alt, viel mit Drogen und Abstürzen jedweder Art zu tun hat.

Wenn Stücke wie "Killamangiro" vom ersten Babyshambles-Album "Down In Albion" oder "Fall From Grace" von der aktuellen CD ihre mitreißende Magie entfalten, ist die Welt absolut in Ordnung. Dazwischen muss sich Doherty aber immer wieder auf dem Bühnenboden ausruhen, einen Schluck aus dem Plastikbecher nehmen. Hier wird das Konzert zum Tankstopp.

Für das Publikum geht vor allem Party ab. Stücke mit Ohrwurmqualität wie "8 Dead Boys", Melodien, die so leichtfüßig-verspielt daherkommen wie in "Farmer's Daughter" und schnelle Riffs, die Brücken vom Indie-Rock zum Punk schlagen, machen es einfach, SMS-Nachrichten zu versenden, in denen steht, dass das hier echt der Hammer ist Zeitweilig tippt die halbe Halle.

Gitarrist Mick Whitnall unterstützt Doherty, wo es nur geht, auch Drew McConnell (Bass) und Danny Goffey (Schlagzeug) geben sich alle erdenkliche Mühe, den Soundteppich so auszubreiten, dass Doherty möglichst wenig drüber stolpert.

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