Neues Album „31“ Bonner Pianist Fabian Müller legt Schubert-Album vor
Bonn · „31“ heißt Fabian Müllers neues Album. Ein Verweis auf sein eigenes Alter, aber auch auf das Alter, in dem Franz Schubert starb. Müller räumt auch gleich mal mit einigen musikalischen Klischees auf.
Die Musik, die Franz Schubert in seinem letzten Lebensjahr komponierte, ist häufig von trauriger Natur. Ihm selbst schien es so zu ergehen wie dem liebeskranken Wanderer in seinem Liederzyklus „Winterreise“, der mit seinen „heißen Tränen“ die Schnee- und Eisdecke unter sich durchdringen möchte, um endlich wieder Blumen und das grüne Gras zu sehen – und zuletzt doch dem Tod ins Auge blickt. Viele Stücke Schuberts aus dieser Zeit sind durchtränkt von Seelenpein und Todesahnungen, das Klaviertrio op. 100 in Es-Dur, das Streichquintett in C-Dur. Oder die letzten drei Klaviersonaten, die Schubert wenige Wochen vor seinem Tod vollendete. Die Frage ist freilich, ob eine Deutung der letzten Werke Schuberts als Todesmusik nicht doch ein bisschen zu einseitig ein romantisches Klischee bedient.