Menachem Har-Zahav Pianist war zu Gast bei Klavins

BONN · In ungewohnt gewöhnlichem Fahrwasser bewegte sich diesmal das Repertoire, mit dem der Pianist Menachem Har-Zahav bei Klavins zu Gast war.

Bereits zum wiederholten Mal gastierte der Pianist dort, meistens hatte er den ein oder anderen musikalischen Leckerbissen im Gepäck, dieses Mal jedoch ging er auf Nummer sicher. Die Publikumsresonanz schien ihm recht zu geben, der kleine Konzertsaal war fast voll.

Wenn man das zu spielt, was alle anderen auch spielen, drängt sich ein Vergleich nahezu auf, und die Frage muss erlaubt sein, was Har-Zahav denn nun anders macht als andere Pianisten.

Typisch ist in jedem Fall sein zackiger Zugriff, sein direktes Spiel, das ohne Umschweife und virtuoses Gehabe zur Sache kommt. Wie etwa in den drei Preludes von Georges Gershwin, die schmissig klangen, aber gerade im Piano-Bereich noch weiter hätten ausdifferenziert werden können.

An Virtuosität mangelte es dem Pianisten freilich nicht. Franz Liszt Etude d'éxécution transcendente Nr. 10 nahm er genauso virtuos in Angriff wie je zwei Préludes und Etuden von Sergei Rachmaninoff. Pianistisch souverän wurden Frédéric Chopins g-Moll Ballade op. 23 absolviert, ebenso die vier Klavierstücke op. 119 von Johannes Brahms und drei Stücke von Claude Debussy. Besonders "La plus que lente" und "Danse" kamen dem geradlinigen Spiel des Pianisten entgegen.

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