Pianistin Beatrix Klein im Bonner Leoninum
Mozarts Schwermut erleben
Bonn. Die 1983 in Bonn geborene Pianistin Beatrix Klein bestritt den jüngsten Klavierabend der Reihe "PianoPlus" im Collegium Leoninum. Die junge Künstlerin hatte ein anspruchsvolles Programm für ihr Bonner "Heimspiel" mitgebracht.
Sie begann, klangdynamisch sehr hübsch und feinsinnig, mit den "Pièces brèves" op. 84 von Gabriel Fauré. Aus den Salzburger und Münchner Sonaten Mozarts hatte sie sich die in F-Dur KV 280 ausgewählt, deren launig-hurtige - und ganz so auch realisierte - Außensätze ein für den jungen Mozart ungewöhnlich gefühlstiefes und schwermütig getöntes Adagio umschließen.
Danach hatte sie sich für Beethovens eher selten zu hörende, im Grunde nur zweisätzige Fis-Dur-Sonate op. 78 entschieden, die sich, Therese von Brunsvik gewidmet, ganz intim und freundlich-wohlig, ja glücklich gibt. Lyrisch-heiter und verspielt wirkt insbesondere der Finalsatz, und das alles war reizend nachgezeichnet von Beatrix Klein.
Dann aber wurde es klangopulent in Gestalt von zwei Werken Franz Liszts: die prächtig absolvierte Rigoletto-Paraphrase und die Fantasia quasi sonata "après une lecture de Dante" aus den "Années de Pélérinages: Italie".