Konzert in der Emmauskirche Piano Forte stand im Mittelpunkt

BRÜSER BERG · Mit einem besonderen Konzert mit Vortrag würdigte die Emmaus-Kirchengemeinde auf dem Brüser Berg am Sonntag ihren neuen Flügel. Klaus Brinkmann erläuterte die Entstehungsgeschichte des Piano Forte und die Geschichte der Komposition für das Instrument.

 Beim Konzert in der Emmauskirche spielt Rainer Schlör auf dem neuen Flügel.

Beim Konzert in der Emmauskirche spielt Rainer Schlör auf dem neuen Flügel.

Foto: Roland Kohls

Rainer Schlör spielte Beispiele für die erläuterten Entwicklungen. In der Kirche waren fast alle Plätze belegt. Der entscheidende Unterschied zwischen dem Cembalo und dem Klavier ist demnach, dass beim Cembalo die Saiten gezupft werden und deshalb ein immer gleich bleibender Klang entsteht, erklärte Brinkmann dem Publikum.

Entsprechend folgen die Kompositionen dem "barocken Prinzip des Fortspinnens", so der Musikexperte. Ein Stück von Bach verdeutlichte dieses Prinzip ohne Höhen und Tiefen. Ganz anders beim Piano.

So nannte schon der Erfinder des Klaviers Bartolomeo Cristofori sein Instrument "arpicembalo che fà il piano e il forte", wie Brinkmann berichtete, also ein Cembalo, das leise und laut spielen kann. Bei dieser Anfang des 18. Jahrhunderts erstmals entwickelten Hammermechanik werde nicht einfach eine Saite durch einen durch die Taste ausgelösten Hammer angeschlagen.

Dahinter verberge sich ein ungeheuer komplexer Mechanismus. Das Entscheidende sei jedoch, dass mit dem neuen Instrument ein dynamischer Klang erzeugt wird, der je nach Anschlag lauter oder leiser sein kann.

Erst durch die neue Mechanik wurden die emotionalen Kompositionen etwa der Romantik möglich. Zur Verdeutlichung spielte Schlör Stücke von Mozart und Schumann. Im Weiteren standen noch Stücke von Brahms und Debussy auf dem Programm, bei denen Schlör teilweise von Thomas Dupré an der Klarinette begleitet wurde.

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