Plastische Wandarbeiten in Räumen der Gesellschaft für Kunst und Gestlatung

"raum um raum": Künstler Wilding und Mosley stellen aus

Plastische Wandarbeiten in Räumen der Gesellschaft für Kunst und Gestlatung
Foto: Schoenebeck

Bonn. In den Ausstellungsräumen der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung sind die Wände in Bewegung geraten. Schwarz-weiße Linienmuster flimmern dem Besucher entgegen, kreiseln vor den Augen oder suggerieren eine enorme Tiefenwirkung. Die Arbeiten von Ludwig Wilding und Tom Mosley, die in der aktuellen Ausstellung "raum um raum" präsentiert werden, sind Störfelder für herkömmliche Sehgewohnheiten.

Unnötige Vergleiche müssen die Künstler - beide feiern in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag - nicht befürchten. Ihre plastischen Wandarbeiten fordern mühelos die individuelle Aufmerksamkeit und gewinnen gleichzeitig in der Gegenüberstellung.

Ludwig Wilding, der bis zu seiner Pensionierung als Professor an der Kunsthochschule in Hamburg tätig war, begegnet seinem künstlerischen Lebensthema bereits früh. Angeregt durch faszinierende Moiré-Effekte, wie sie in der Radiertechnik beim Übereinanderdrucken entstehen, beginnt Wilding mit Linienstrukturen zu experimentieren.

Seine Wandkästen scheinen beim Herantreten lebendig zu werden. Die komplexen linearen und kreisförmigen Muster liegen leicht verschoben übereinander und verändern sich bei der kleinsten Bewegung des Betrachters.

Dagegen geht es bei Tom Mosley vergleichsweise unbewegt zu. Der gebürtige Brite, dessen Nomadenleben ihn von Neuseeland über Südostasien nach Deutschland führte, arbeitet im Bildraum mit Negativ und Positiv.

Die formale Strenge und Klarheit der gebauten Linien findet ihren Höhepunkt in sogenannten "Schattengerüsten", die an der Wand montiert werden. Bei entsprechender Beleuchtung wird das präzise Schattenbild zum untrennbaren Bestandteil der Figur selbst.

Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Hochstadenring 22; bis 20. Oktober. Mi-Fr 15-18, Sa 14-17 Uhr.

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