Polit-Thriller und die Geschichte

Hans-Peter Schwarz` "Phantastische Wirklichkeiten" auf der Bouvier-Literaturbühne in Bonn

Bonn. Sie sind eine Sonderform des Kriminalromans, moderne Abenteuerromane und vor allem eines: Zeitkritik.

Da Polit-Thriller im "Zeitalter der Angst" die Ängste der Menschen aufgreifen und diese dann in ihren spannenden Geschichten zum großen Thema machen, spiegeln sie ihre eigene Zeit höchst kritisch wider.

Und da sich "Unterhaltsames mit aktuellem Anlass" dann auch noch gut verkauft, nehmen die Größen des Polit-Thrillers, wie Graham Greene, Ian Fleming, John le Carré, Frederick Forsyth oder Tom Clancy, die Gegenwart kritisch unter die Lupe, ahnen manches sogar einige Jahre voraus.

Kritisch unter die Lupe genommen hat Hans-Peter Schwarz nun in seinem Buch "Phantastische Wirklichkeit - Das 20. Jahrhundert im Spiegel des Polit-Thriller" die Autoren und ihre Werke rund um die Themen Spionage und Kriege, Terror, Sexobsessionen der Mächtigen und die Einsamkeit des gejagten Agenten.

Das sorgsam aufgearbeitetes Sachbuch, das er jetzt auf der Bouvier-Literaturbühne vorstellte, dürfte in der Fan-Gemeinde der Polit-Thriller-Leser reißenden Absatz finden. Der interessierte Thriller-Leser erfährt bei Schwarz Biographisches zu den Autoren, realistische Hintergründe zu den phantastischen "Buch-Wirklichkeiten".

So etwa macht der Professor für Politik und Zeitgeschichte, der 13 Jahre in Bonn lehrte, seine Leserschaft mit den Lebensläufen der Autoren bekannt. Er zeichnet Parallelen der Autoren-Leben zu ihren Helden auf und macht nicht zuletzt die Geschichte des 20. Jahrhunderts zum Thema.

Hans-Peter Schwarz, Phantastische Wirklichkeit - Das 20. Jahrhundert im Spiegel des Polit-Thrillers, 344 Seiten, Deutsche Verlags-Anstalt, 22,90 Euro.

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