Götz Widmann in der Harmonie Politisch unkorrekt, aber menschenfreundlich

ENDENICH · Überpünktlich startete Götz Widmann am Donnerstagabend sein Weihnachtskonzert in der Harmonie: "Wir haben ein tierisch langes Programm", sagte der Liedermacher zehn Minuten vor der offiziellen Anfangszeit. Anlässlich seiner 20-jährigen Bühnenerfahrung als Liedermacher stand eine Werkschau auf dem Programm, doch zunächst überließ er dem Kölner Trio "Billy Rückwärts" die Bühne.

 Auch nach 20 Jahren Bühnenerfahrung ist Götz Widmann äußerst kreativ. Das Konzert in der Harmonie ist eines von 70 der aktuellen Tour. Demnächst erscheinen auch noch neue Alben.

Auch nach 20 Jahren Bühnenerfahrung ist Götz Widmann äußerst kreativ. Das Konzert in der Harmonie ist eines von 70 der aktuellen Tour. Demnächst erscheinen auch noch neue Alben.

Foto: Müller

Sebastian Franzen (Gitarre und Gesang) Malte Quarz (Bass und Gesang) und Daniela Dieterich (Violine) präsentierten ihre eigenen Songs, bevor sie ihren Platz als Begleitband von Widmann einnahmen. "Ich will schon seit 20 Jahren mit einer Band auf Tour gehen, dieses Mal habe ich es mir gegönnt", sagte Widmann.

"Billy Rückwärts" spielten Lieder über aktuelle Nichtrauchergesetze und das Neidverhältnis von Singles und Paaren beim Spaziergang im Park, bevor Widmann hinzukam und das Publikum auf eine Reise zu den Anfängen seiner Karriere mitnahm: "Dies ist das erste Lied, was ich jemals geschrieben habe", kündigte er den auf italienisch gesungenen Opener "Roma" von 1989 an. Der Song sei damals von allen abgelehnt worden. Das sei auch gut so, sonst wäre er nicht Liedermacher geworden, meinte Widmann.

20 Jahre auf der Bühne nahm er zum Anlass, seine Lieder erstmals auf einer 70 Konzerte umfassenden Tour mit Band zu präsentieren: "Da ist jetzt viel mehr Musik als früher. Das wirkt sich auch auf meinen Gesang aus. Ich muss jetzt schöner singen", so der Liedermacher. "Süffelmann" sang ein großer Teil des während des Konzertes auf dem Boden sitzenden Publikums textsicher mit. Einer der Höhepunkte war das im Schweizer Dialekt aufgenommene "Bärndütsch" - Namensgeber für Widmanns neues Live-Album. Mit "Wanderzirkus" folgt schon am 7. Januar das zweite Live-Album mit einer komplett anderen Songauswahl.

Mit seinem Jubiläumsprogramm wird Widmann noch bis zum Sommer live zu erleben sein, anschließend kehrt er zurück ins Studio, um ein Album mit neuen Stücken aufzunehmen, das im Herbst kommenden Jahres erscheinen soll. "Ich habe schon eine Menge Texte", sagte der Künstler und versprach thematisch wieder ein breites Spektrum: "politisch unkorrekt wie immer und dabei dennoch menschenfreundlich aus tiefster Seele".

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