Politparodien begeistern im Pantheon

Seine Generation will später mal "was mit Medien machen". Seine Generation erkennt sich am angeknabberten Apfel auf dem Laptop, sitzt im Café und arbeitet vorzugsweise an Projekten. Florian Schroeder, 30, hat Mitgefühl und Sympathie für sie und ist ihr doch in Wahrheit längst entwachsen.

Bonn. Seine Generation will später mal "was mit Medien machen". Seine Generation erkennt sich am angeknabberten Apfel auf dem Laptop, sitzt im Café und arbeitet vorzugsweise an Projekten. Florian Schroeder, 30, hat Mitgefühl und Sympathie für sie und ist ihr doch in Wahrheit längst entwachsen.

Warum und wie weit, das zeigte er jetzt seinen Zuschauern im ausverkauften Pantheon. "Du willst es doch auch!" heißt sein Programm. Das hat Schmäh, obwohl Schroeder den selbst gar nicht braucht. Denn smartes Auftreten dürfte an einem Abend wie diesem noch der geringste seiner Vorzüge sein.

Nächster Termin Auch am 28. August. Karten unter (02 28) 21 25 21Verglichen mit einer außergewöhnlich guten Beobachtungsgabe, Eloquenz, sprachlicher Genauigkeit und ein paar wirklich gnadenlosen verbalen Querschlägern, die empfindliche Gemüter vorübergehend ein wenig verschrecken könnten. Alle anderen haben ihren Spaß daran, und das ist gut so.

Denn Schroeder versteht sich selbst als "Dienstleister". Das schließt in seinem Fall rückhaltlose Aufklärung einerseits und erfrischende Parodie andererseits mit ein, die dem Publikum ein paar wohlverdiente Atempausen verschafft.

Allein seine Ausgabe von "Ottis Schlachthof" wäre die Eintrittkarte schon wert gewesen. Und ganz ohne Neid lässt er so begabte "Kollegen" wie Edmund Stoiber oder Günther Oettinger einfach für sich selbst sprechen. Das hat Größe, das hat Stil.

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