VivaVoce im Pantheon Potpourri zum Thema Zeitgeist

Bonn · Die Fünf haben es drauf, das war das Fazit nach einem begeisternden Abend mit VivaVoce, die nach langer Zeit mal wieder im Pantheon gastierten. Als a cappella-Band bezeichnen sich die Sänger selbst gerne, Vox Pop nennen sie ihren unverwechselbaren Stil und das ist nicht zu viel versprochen.

Denn was sie an instrumentaler Virtuosität vorweisen können ist beachtlich. Allen voran ist hier Jörg Schwartzmanns zu erwähnen, der mit phänomenaler Präzision den Part des Schlagzeugs beisteuert. Was er mit Mund und Mikro zaubert ist außergewöhnlich, und als grandioser Performer erwies er sich an diesem Abend obendrein.

Die Rollen in der Gruppe sind bestens verteilt: David Lugert als klangvoller Startenor-Verschnitt, Bastian Hupfer als sehr liebenswürdiger Chaot, Mateusz Phouthavong als kosmopolitischer Charmeur und Heiko Benjes als Bass: Tief und trocken. Die Mischung dieser zusammengewürfelten Truppe stimmt ebenso wie die Dramaturgie des Abends.

Es ist ein buntes Potpourri zum Thema Zeitgeist, das die Gruppe nicht nur als intelligenten Betrachter ausweist, sondern auch als scharfsinnigen Spaßmacher. Die Indien-Nummer, bei der sich Mateusz Phouthavong als Kartoffelheld outet ist ein echter Brüller.

Auch stimmlich wissen die fünf Herren zu überzeugen. Bei ihnen ist eben alles mundgemacht auf allerhöchstem Niveau. Das Timing stimmt, ebenso wie die originelle Bühnenshow. Die authentische Ausstrahlung, verbunden mit einem stimmigen Programm und der perfekten stimmlichen Performance, das macht das Erlebnis VivaVoce aus, und das war bei diesem Abend im ausverkauften Pantheon auch zu spüren.

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