Haus der Springmaus Puppenspieler-Show "Pfoten hoch" begeistert

Endenich · Dieser Abend im Haus der Springmaus war gleich in doppelter Hinsicht einmalig: Erstens, weil es hierzulande nichts gibt, was sich mit der Show "Pfoten hoch" der Puppenspieler Martin Reinl und Carsten Haffke vergleichen ließe.

Und zweitens, weil es sich dabei um Improvisation handelt - und die ist naturgemäß so individuell, wie die Zuschauer es sind, und in ihren Vorschlägen hören lassen.

Nun kann man über die professionelle Munterkeit der Moderatorin Betty LaMinga unterschiedlicher Ansicht sein. Aber boshaft ausgedrückt: Dass diese Puppen hinreißend sind und dass der Kontrast eines ausgesprochen plüschigen Erscheinungsbildes und der mitunter recht deftigen, aber nie wirklich unter die Gürtellinie zielenden Kommentare ein ausgesprochen reizvoller ist, wird uns auch der Tonfall des allzu routinierten Warm-ups im Fernsehstudio nie und nimmer verderben können.

Und das gilt nicht nur für die aus der Sendung "Zimmer frei" bekannten Gaststars wie zum Beispiel Wiwaldi: einem Hund, der an Nighttalk-Größen wie David Letterman und Jay Leno erinnert; derzeit jeden Sonntag bei seiner eigenen Show im WDR.

Der andere Publikumsliebling heißt Horst-Pferdinand. Das alte Zirkuspferd nuschelt ein bisschen, hat hellblaues Fell, gelbe Zähne und trägt eine aberwitzige Federboa auf dem Kopf. Aber das macht es doch nur noch liebenswerter. In Begleitung lispelnder Haie, wuscheliger und leicht irritierter Häschen sowie eines Frosches mit zugegeben recht trockenem Humor.

Die Spiele, die an diesem Abend gespielt werden, kennt jeder regelmäßige Besucher des Springmaus-Improvisationstheaters: Szenen im Zweikanalton oder wahlweise quer durch alle Musik- und Filmgenres. Das ist nicht die Überraschung des Abends: Vielmehr dass man irgendwann vergisst, von Puppen bespaßt zu werden. Na und wie.

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