Gesellschaft für Kunst und Gestaltung Raumspiel für zwei

Es blinkt und flackert derzeit mächtig in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung (gkg). Den hinteren, etwas dunkleren Bereich des zweigeteilten Raumes hat Lea Letzel mit einer "elektro-akustischen Komposition" belegt, die den Betrachter anlockt und dann prompt irritiert. Acht von der Decke herabhängende Leuchtstoffröhren imitieren das Rechteck des Raumes und geben ein flackerndes Lichtkonzert, indem sie sich in unregelmäßiger Folge und computergesteuert an- und ausschalten.

 Für ihre Arbeit in der gkg hat Nicola Schudy sich von der Form der Oberlichter im Raum inspirieren lassen.

Für ihre Arbeit in der gkg hat Nicola Schudy sich von der Form der Oberlichter im Raum inspirieren lassen.

Über den Röhren hat Lea Letzel, die an der Kölner Kunsthochschule für Medien studiert, Resonanzräume aus feinem Birkenfurnier gespannt, die das typische Brummen der Lampen verstärken. Alles in allem ergibt sich eine körperhafte Raumerfahrung, die an manche Arbeiten von Olafur Eliasson erinnert, bei denen man ebenfalls nur die Wahl hat zwischen aushalten und weglaufen. Im vorderen Ausstellungsbereich geht es vergleichsweise ruhiger zu, aber auch hier ist eine imaginierte Bewegung im Spiel.

Nicola Schudy, ebenfalls in Köln ansässig, ließ sich vom Raster der Oberlichter im Raum inspirieren. Aus ineinander gesteckten, mit Tusche bemalten Papierstreifen ist eine Art Netz entstanden, das über einem Unterbau aus Gestellen drapiert wurde und sich in den Raum ergießt. Die Architektur scheint sich verflüssigt zu haben. Im "Raumspiel für zwei", so der Titel der Ausstellung, haben sich Lea Letzel und Nicola Schudy originell und mit viel Gespür mit dem vorhandenen Raum auseinandergesetzt.

Es ist der Auftakt der vierteiligen Reihe "Raumaneignung", die der neue Vorstand der gkg sich ausgedacht hat und die sich im Weiteren mit Design, Musik und Architektur beschäftigen wird.

Ob das ambitionierte Projekt des neuen gkg-Vorsitzenden und Architektur-Historikers Andreas Denk und seines Mit-Kurators Kay von Keitz halten kann, was versprochen wird, muss sich erst noch zeigen. Der Anfang ist nicht schlecht, aber die kuratorischen Fußspuren der früheren Vorsitzenden Susannah Cremer-Bermbach und ihrer Mitstreiter sind groß.

Gesellschaft für Kunst und Gestaltung, Hochstadenring 22; bis 14. Juni, Mi-Fr 15-18, Sa 14-17, So 11-14 Uhr. Am Freitag, 29. Mai ,lädt die gkg um 19 Uhr zum Gespräch mit den beiden Künstlerinnen und den Kuratoren.

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