Konzert in der Beethovenhalle Ravel und die filigrane Klangkultur

Bonn · Nur der Auftakt war klassisch beim Konzert der Klassischen Philharmonie Bonn in der Beethovenhalle, ansonsten bewegte man sich in durchweg romantischen Gefilden, mit dem Klavierkonzert G-Dur von Maurice Ravel sogar in solchen Regionen, die vom Stamm-Repertoire des Orchesters denkbar weit entfernt liegen.

Das Publikum dankte es den Musikern unter der Leitung von Heribert Beissel mit einer sehr gut besuchten Beethovenhalle und donnerndem Applaus, denn Beissel leuchtete die knifflige Partitur des Ravel-Konzertes detailgenau und mit rhythmischer Finesse aus.

Viel wichtiger aber war das Zusammenspiel mit Hinrich Alpers als dem Solisten des Abends, dem man mit einem filigranen Orchesterklang eine in jeder Hinsicht ideale Grundlage bot. Alpers, seit seinem Gewinn der dritten Telekom Competition in Bonn wie auf den Konzertpodien der Welt ein gern gesehener Gast, absolvierte seinen Part mit stupender Technik und größter Souveränität. Der zweite Satz etwa kam im Zusammenspiel mit dem Orchester absolut tiefenentspannt, das rauschhafte Finale geriet zum pointierten musikalischen Feuerwerk, bei dem auch der amerikanische Einfluss zum Tragen kam.

Begonnen hatte der Abend kammermusikalisch. Die Bläser der Klassischen Philharmonie spielten die Harmoniemusik zu "Le nozze di Figaro" von Wolfgang Amadeus Mozart. Ein äußerst gelungener Auftakt, wurde hier doch nicht nur mit großer Spiellaune, sondern auch ausgesprochen kultiviert musiziert.

Den Abschluss des abwechslungsreichen Programms bildete die achte Sinfonie von Antonín Dvorák. Hier ließ Beissel mit einem romantischen, jedoch alles andere als indifferenten Klangideal musizieren, ließ melodische Linien schön herausarbeiten und bot ein insgesamt sehr homogenes und rundes Klangbild. Das war zuweilen Schönklang pur, vor allem im Adagio. Ein musikalischer Hochgenuss von Anfang bis Ende.

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