Rebecca Carrington begeistert im Bonner Pantheon

Eine Frau zwischen zwei Männern: Der eine heißt Colin Brown, ist ihr Partner auf der Bühne und im Leben, außerdem ein begnadeter Sänger, Tänzer und Comedian. Der andere heißt Joe, ist 229 Jahre alt und ein ebenso zart besaitetes wie vielsaitiges Cello.

Bonn. Eine Frau zwischen zwei Männern: Der eine heißt Colin Brown, ist ihr Partner auf der Bühne und im Leben, außerdem ein begnadeter Sänger, Tänzer und Comedian. Der andere heißt Joe, ist 229 Jahre alt und ein ebenso zart besaitetes wie vielsaitiges Cello.

Rebecca Carrington genießt ihr Dreiecksverhältnis in vollen Zügen, das Publikum mit ihr. "Me & My Cello Reloaded" heißt das Programm, mit dem das Trio mal wieder seine Bonner Fans beglückt. Und nach zweieinhalb hinreißenden Stunden ist klar: Es gibt nichts, was Carrington, ihre Stimme und ihr Cello nicht können.

Die 39-Jährige ist nacheinander Madonna, Jacqueline Du Pré und Edith Piaf, parliert in unzähligen Sprachen und Idiomen, verwandelt ihren Joe bei Bedarf in einen Dudelsack oder Bass und missbraucht ihn frech als Flamenco-Gitarre, Sitar oder Trommel. Doch so virtuos sie ihr Instrument auch handhabt, noch verblüffender ist ihre Stimme, Grammy-verdächtig in jedem Genre zwischen Oper und Reggae.

Fantastisch, wie Rebecca Carrington in einer Nummer zwischen dramatischem Sopran und Heldentenor nonchalant die Register wechselt, in ihrer unglaublichen Bollywood-Nummer abwechselnd den glutäugigen Lover und seine sich zierende Angebetete knödelt, wie sie "La vie en rose" schmachtet oder ein "Girl From Ipanema" erotisch ins Mikro haucht.

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