Bonner Theater-Premiere in der Werkstatt Reise durchs Hirn

Simon Solbergs Stück „Mnemon“ widmet sich in der Bonner Werkstatt dem Gedächtnis. Die geistreiche Inszenierung macht Einsichten witzig zu neuen Rätseln.

 Alois Reinhardt in einer Szene aus Simon Solbergs „Mnemon“.

Alois Reinhardt in einer Szene aus Simon Solbergs „Mnemon“.

Foto: Thilo Beu

Es ist wahrscheinlich die vergnüglichste erkenntnistheoretische Lektion, die je im Theater zu erleben war. Damit ist man gleich im Strudel von „Wahr“ und „Schein“ angekommen. Wir wissen nicht wirklich, was unser materielles Gehirn mit uns macht, was die Trillionen von Neuronen tun, und ob wir die Individuen sind, die wir zu sein glauben. Mnemones nannte man in der Antike die Menschen, die Verträge bezeugten, Ereignisse im Gedächtnis bewahrten und das Archiv der Gesellschaft bildeten. Drei davon machen sich nun in der Schauspiel-Werkstatt an die Arbeit.