Musiker Reisendes Multitalent Sergey Malov im Arithmeum

BONN · Sergey Malov ist ein Multitalent. Zum Glück für das Publikum hat sich das Sprachgenie als Kind doch gegen die Fußballkarriere und für die Laufbahn als Musiker entschieden.

Doch auch als Musiker zeigte er sich nun in der Reihe "Concerto discreto" im Bonner Arithmeum mit vielen Facetten. Bei seinem Programm vollzog Malov eine Reise mit dem Orientexpress vom Balkan nach Europa.

Hochvirtuos begann er mit einem Satz aus Bartóks Violinsonate SZ 117. Hiernach durfte das Publikum in Bachs Cellosuite Nr. 2 Bekanntschaft mit dem Violoncello da spalla machen. Malov erläuterte die Geschichte dieses kleinen Cellos, das am Kinn gehalten wird. Mit seinem erdigen und eher introvertierten Klang passte Malovs herausragende Interpretation des Bach'schen Werkes hervorragend in den Rahmen des Arithmeums.

"Wienerisch" beschloss er den ersten Konzertteil mit Werken von Kreisler und Brahms; diesmal gemeinsam mit der Pianistin Marianna Shirinyan. Mit einem Paradestück für jeden Bratschisten, Brittens "Lachrimae", begannen die beiden Musiker die zweite Konzerthälfte.

Mal virtuos, mal in ergreifender Schlichtheit war Malov hier auf dem dritten seiner Instrumente zu hören. Nach Brittens Violinsonate, ging es zum Schluss mit Ysayes Solo-Sonate Nr. 3 und Saint-Saens' Rondo-Capriccioso nach Frankreich. Man fragt sich, wie es WDR-Redakteur Bernhard Wallerius immer wieder gelingt, solch großartige Künstler nach Bonn zu holen.

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