Reiz der Gegensätze

Der aus Rheinbach stammende Pianist Florian Wiek bietet seinem Publikum im Glasmuseum ein Programm mit Werken zwischen düsterer Dramatik und heiterer Lebensfreude

Reiz der Gegensätze
Foto: Henry

Rheinbach. Mit dem Reiz des Gegensätzlichen spielte Florian Wiek am Sonntagabend beim Kammerkonzert im Glasmuseum. Nicht nur völlig unterschiedliche Komponisten hatte der aus Rheinbach stammende Pianist zusammengestellt.

Auch die beiden ausgewählten Werke von Wolfgang Amadeus Mozart waren geeignet, die Extreme dessen Schaffens zu demonstrieren: Düster und bedeutungsschwer die Fantasie C-Moll, heiter und beschwingt die Sonate C-Dur.

Knapp 90 Zuhörer lauschten dem 34-jährigen Künstler, der als Professor an der Musikhochschule in Stuttgart lehrt. Bereits 1998 hatte Wiek den ersten Preis beim Kölner Beethovenwettbewerb gewonnen. 2001 folgte ein erster Preis beim Wettbewerb "Elise Meyer" in Hamburg.

Dem Publikum wurde also höchstes Niveau geboten. Am Flügel entfaltete der Pianist nach einem energischen Auftakt die mitreißende Dramatik der Fantasie, die immer wieder durch zartere, optimistischere Klänge unterbrochen wurde.

Lebensfreude und Leichtigkeit versprühte er bei der folgenden Sonate, die Mozart als 21-Jähriger bei einem Aufenthalt in Mannheim zu Papier brachte. Einen deutlichen Kontrast zu diesen melodischen Werken bildete das Stück des ungarischen Komponisten György Kurtag.

Der Titel "Szalkak" - zu Deutsch: Splitter - ist durchaus wörtlich gemeint. Kurze, schnelle Sequenzen, die lange nachhallen, doch vermeintlich wenig miteinander zu tun haben, ließ Wiek erklingen. Wieder eine andere Facette präsentierte er mit dem "Alborada del gracioso" (Das Ständchen des Spaßmachers) aus den "Miroirs" (Spiegelungen) von Maurice Ravel: herausfordernd und spannend, voller Energie.

Abgerundet wurde der abwechslungsreiche Abend von der Sonate Nr. 3 f-moll, op. 5 von Johannes Brahms. Der Pianist erwies sich als ebenso facettenreich wie sein Programm. Für seinen äußerst lebendigen Vortrag dankte das Publikum mit ausgiebigem Applaus.

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