Rheingalerie zeigt atemberaubende Fotografien

Zu Dreiviertel eines Jahresablaufes ist der Österreicher Josef Hoflehner global unterwegs auf Motivexpedition. Stets gewappnet mit einem historischen Hasselblad Kameramodell und Stativ sucht das 1955 geborene Naturtalent vorzugsweise entlegene Gegenden.

Kurfürstliches Gärtnerhaus. Ein Schnupperkurs im Fach Architektur, dem ein abgeschlossenes Psychologiestudium folgt und eine langfristige Zuneigung zur Malerei, eine ausgeprägte Vorliebe für Henry Matisse.

Das zusammen sind die biografischen Voraussetzungen für das beachtenswerte Solo des aus der Eifel stammenden Stefan Hennen. Dessen titelfreie Sequenz von Acrylgemälden macht vertraut mit Bereichen, die man als imaginäre Landschaftsräume (Leinwandarbeiten) sowie als abstrakte Formspiele (Holzobjekte) einstufen könnte.

Mit kompositorischer Souveränität evoziert Hennen durch kontrastreiche, lockere Anordnungen von Farbenflecken naturhafte Vorstellungen. Vermeintliche Wasser- und Landzonen erscheinen vielfach wie aus der Luftperspektive avisiert. Durchwoben wird die skizzenhafte Bildarchitektur von grafischen, bisweilen mysteriös anmutenden Blickpunkten.

Zarte Farbenschleier verbünden sich mit eher blickdichten Farbenpassagen, erzeugen den Eindruck von Schweben, Gleiten und Verharren. Die lichtdurchtränkten Fantasielandschaften des in Bonn lebenden Künstlers offenbaren einen intuitiven Grundtenor sowie überlegte Detailarbeit. Das vibrierende Leben von Farben verdichtet sich genauso in straffen Formbetrachtungen, wo die Schwerpunkte Double oder Pendant raffiniert in Szene gesetzt werden.

Kurfürstliches Gärtnerhaus, Beethovenplatz, bis 10. März. Di - Sa 14 bis 18 Uhr, Sa 11 bis 14 Uhr.

Rheingalerie. Zu Dreiviertel eines Jahresablaufes ist der Österreicher Josef Hoflehner global unterwegs auf Motivexpedition. Stets gewappnet mit einem historischen Hasselblad Kameramodell und Stativ sucht das 1955 geborene Naturtalent vorzugsweise entlegene Gegenden etwa des nahen und fernen Ostens (Schwerpunkt: China) auf; unter die kontinuierlich publizierten Bildbandreihe (bislang zwölfteilig) des namhaften Fotokünstlers und Werbefotografen fallen etwa auch faszinierende Erkundungen der polaren Regionen Islands.Hoflehners Visitenkarte sind atemberaubende Schwarz-WeißFotografien, die aus einem kongenialen Umgang mit Langzeitbelichtungen hervorgehen. Die mit dem Metall Selen (Sepia Tönung) legierten Silbergelatine Abzüge sind konsequent quadratisch formatiert (Größen 30, 50, 100 cm).

Die damit vorgegebene Konzentration entspricht den Ruhe und Stille ausströmenden Landschaftsaufnahmen; vielfach kennzeichnend ist ein meisterlich ausbalancierter und gleichzeitig spannender Dialog zwischen Strukturen, Architekturen, Geometrien und malerisch anmutenden Passagen.

Den wichtigsten Part spielen durchgängig bezwingende Lichteinwirkungen, die grob vereinfacht, scherenschnittartig scharfe Konturen und auf der anderen Seite dunstige, diesige Sphären erzeugen. Hoflehners Stärke ist darüber hinaus die Entfesselung haarfeiner Grauabstufungen.

Rheingalerie, Dollendorferstr. 11, 26. Februar bis 8. April. Do, Fr 14 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 14 Uhr. Weitere Informationen im Internet unter www.rheingalerie-bonn.de

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