Richard Rogler begeistert in der Springmaus

Eigentlich wollte er an diesem Abend ja gar nicht über Politik reden. Eigentlich. Aber da einer wie der Kabarettist Richard Rogler nicht herauskommt aus seiner Haut, rutschen sie ihm doch immer wieder dazwischen: die Namen unserer Kanzlerin,...

Bonn-Endenich. Eigentlich wollte er an diesem Abend ja gar nicht über Politik reden. Eigentlich. Aber da einer wie der Kabarettist Richard Rogler nicht herauskommt aus seiner Haut, rutschen sie ihm doch immer wieder dazwischen: die Namen unserer Kanzlerin, unseres Außenministers und der übrigen Besatzung in Berlin, die einem mitunter die ganze schöne Stimmung vermiesen können.

Was aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, wie Rogler seinem Publikum im Haus der Springmaus beweist: "Sind wir Deutschen doch meist am besten, wenn wir schlechte Laune haben."

"Stimmung" - so auch der Titel seines aktuellen Soloprogramms - wird also gemeinhin überbewertet. Ebenso wie sich generelle Missverständnisse in Sachen Demokratie hartnäckig halten. Oder um es mit Rogler in einer Abwandlung des bekanntesten Loriot-Zitats auf den Punkt zu bringen: "Wähler und Politiker passen einfach nicht zusammen."

Wen soll es da also noch wundern, wenn der Souverän (sprich: das Volk) sich dieser Tage mehr und mehr ins Privatleben zurückzieht, um seinen in aller Regel hoch begabten Nachwuchs zu fördern, das Gewissen in Sachen Umwelt zu beruhigen und der industriellen Massenware so weit als möglich zu entsagen.

"Bis eines Tages die ersten auf die Weide laufen, um der Kuh direkt in den Hintern zu beißen." Während die anderen den Kapitalismus endgültig ad absurdum führen und es als Luxus anpreisen, für sein Geld so gut wie gar nichts mehr zu bekommen.

Zugegeben, nicht alles, was Rogler seinem Bonner Zuschauern zu sagen hat, ist neu. Das meiste hat man vielleicht auch schon woanders gehört. Schlechte Stimmung kommt deswegen aber nicht auf. Ganz im Gegenteil.

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