Ex-Gitarrist von Procol Harum Robin Trower unterhält in der Endenicher Harmonie

Endenich · Ein schlanker, grauer Mann im besten Rentenalter betritt mit zwei deutlich jüngeren Männern die Bühne der Endenicher Harmonie. Der gesetzte Herr ist Robin Trower. Ein Name, der auch heute noch mit dem Namen einer Band assoziiert wird, die in den 60er Jahren surreale Texte, psychedelische Stimmung und progressive Rock miteinander zu verbinden wusste: Procol Harum.

 Dieser Mann findet den richtigen Ton: Robin Trower erfüllte in der Harmonie die Erwartungen seiner Fans.

Dieser Mann findet den richtigen Ton: Robin Trower erfüllte in der Harmonie die Erwartungen seiner Fans.

Foto: sca

Trowers Gitarre war zwischen 1967 und 1971 für das Bluesfundament der erhabenen Musik von Procol Harum verantwortlich. Wenn er heute seine Fender Stratocaster einstöpselt, dann perlt aus den Lautsprechern der Sound einer anderen Gitarrenlegende - Jimi Hendrix. Trower erklärte die Entwicklung seines eigenen Stils in einem Interview so: "Ich hörte immer genau auf meine Vorbilder Albert und B.B. King und Jimi Hendrix. Aber ich spielte sie nie Note für Note nach. Mir ging es um den Sound und die Atmosphäre."

Das ist auch an diesem Abend zu hören. Viele Stücke klingen vertraut und eigenwillig zugleich. Trower will dem Publikum nicht beweisen, dass er der Größte und der Schnellste auf der Gitarre ist. Seine Licks sind scheinbar überschaubar, aber sie finden den richtigen Ton für die richtige Atmosphäre.

Seine Finger laufen exakt dahin, wo die Saite für den gewünschten Ton gedehnt und losgelassen werden soll. Ihm dabei zuzuschauen und zuzuhören, ist heute noch lohnenswert. Das abgestimmte Spiel seiner Band überzieht das Konzert mit dem endgültigen Glanz.

In der Zugabe spielt Trower mit großer Sanftheit und Wärme das von ihm komponierte Procol-Harum-Stück "Daydreamer". Es war der Song, der ihn davon überzeugte, als Solo-Künstler bestehen zu können. So verträumt das Konzert ausklang, so schnell war die Zeit verflogen. Und in 90 Minuten war alles gesagt, was es zu sagen gab.

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