Premiere in der Oper Bonn Roland Schwab entfacht Verdis Feuer

Bonn · Regisseur Roland Schwab inszeniert an der Bonner Oper Verdis „Ernani“. Am Sonntag ist Premiere. Ein bisschen davon, was das Publikum erwartet, verrät Schwab schon.

 Szene aus einer Probe zu Giuseppe Verdis Oper „Ernani““ in der Bonner Inszenierung von Roland Schwab.

Szene aus einer Probe zu Giuseppe Verdis Oper „Ernani““ in der Bonner Inszenierung von Roland Schwab.

Foto: Thilo Beu

„Ich bin in München aufgewachsen“, skizziert der Opernregisseur Roland Schwab seine künstlerische Sozialisation, „Bayerische Staatsoper, Sawallisch, Wagner – das ist mein Ding.“ Seit den ersten Takten der „Walküre“, die er live erlebt habe, liebe er das Organische an der Musik des Bayreuther Meisters, die feine Kunst des Übergangs. Und Verdi? „Diese Von-Null-auf-Hundert-Effekte in seinen Opern sind nicht meins.“ Gleichwohl fühlt er sich ganz wohl dabei, derzeit nahezu parallel sowohl das Wagner- als auch das Verdi-Lager bedienen zu können. In Bonn steht ab Sonntag seine Inszenierung des „Ernani“, ein frühes Werk aus der Feder des italienischen Komponisten, auf dem Programm, und im Sommer inszeniert Schwab Wagners „Tristan und Isolde“ – nicht irgendwo, sondern in Bayreuth. Dass er dieses Werk an dieser mythisch überhöhten Wagner-Stätte auf die Bühne bringen soll, bezeichnet Schwab als „große Fügung“. Erst Ende Dezember 2021 hatte die Festspielleitung ihm den Auftrag für die überraschend zusätzlich ins Programm genommene Festival-Neuproduktion gegeben.