Sänger glänzen mit reinen Harmonien

Mit niederländischem Kammerchor gastiert einer der besten Chöre der Welt in Abteikirche Maria Laach - Er bringt Motetten von Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms zu Gehör

Sänger glänzen mit reinen Harmonien
Foto: Gausmann

Maria Laach. (mka) Die hochwertige Festivalreihe "RheinVokal" machte Halt in der Abteikirche Maria Laach, wo mehrere hundert Besucher ein Konzert des Niederländischen Kammerchores hörten. Er gilt als einer der besten Chöre der Welt.

Unmittelbar nach der Produktion einer neuen CD, auf der die meisterlichen Motetten von Bach zu hören sind, stellte dieses Ensemble schöner Stimmen seine neuen Bach-Interpretationen vor. Unter Leitung von Peter Dijkstra und mit puristischer Begleitung durch Lucia Swarts am Violoncello sowie Siebe Henstra an der Orgel glänzte der Chor mit reinen Harmonien und einem vollkommenen Klangbild.

Insgesamt fünf Motetten, hauptsächlich Werke von Johann Sebastian Bach, aber auch von Johannes Brahms, wurden zu Gehör gebracht. Unter dem Konzertmotto "Jesu, meine Freude" wurden ausschließlich geistliche Lieder vorgetragen. Besonders das Pfingstwunder, der Heilige Geist, wurde in den einzelnen Stücken als dritte Person der Trinität und als Tröster geehrt und gefeiert.

Nach der ersten Bachmotette "Der Geist hilft unsere Schwachheit auf", spielte Cellistin Lucia Swarts die Solo-Suite Nr. 1 in G-Dur für Violoncello von Bach. Dieses recht ungewöhnlich erscheinende instrumentale Intermezzo hat tatsächlich einen Sinn: Ursprünglich als weltliche, intime Kammermusik für den kranken Fürsten Leopold gedacht, erinnert die Suite trotzdem stark an die Leipziger Kirchenmusik der folgenden Jahre.

Dort spielt das Cello stets eine große Rolle, sobald es in den einzelnen Passagen um den Heiligen Geist geht. Die Motette "Jesu, meine Freude" ist für einen fünfstimmigen Chor arrangiert. In den insgesamt sechs Strophen werden Bibelworte aus den Römerbriefen und Choral konsequent gegenübergestellt.

Der christlichen Freude des Chorals über Jesus, den Erlöser, steht so die Beschreibung des Heiligen Geistes durch Paulus gegenüber. Ein starker Kontrast und doch das Gleiche, eine Verbindung, die in der Musik und in Kombination mit den klaren Stimmen der Sänger "Brücken des Glaubens baute".

Die Akustik und das Gewölbe der Abteikirche sorgten für eine stimmungsvolle, beinahe mystische Atmosphäre. Die Zuhörer bedankten sich am Schluss mit langem Applaus beim Chor und den Musikern für ein einzigartiges Konzert, bei dem alles stimmte.

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