Sanierung ist unumgänglich

Räume des Bonner Kunstvereins entsprechen modernen Anforderungen nicht mehr - Kulturausschuss berät über den Umbau - Stadt steuert 500 000 Euro bei

Sanierung ist unumgänglich
Foto: Fischer

Bonn. Nach einem über ein Jahr andauernden Planungs- und Verhandlungsprozess scheinen die überfällige Sanierung und der nötige Umbau des Bonner Kunstvereins in greifbare Nähe zu rücken.

Die SPD-Fraktion signalisiert Zustimmung zu einer entsprechenden Beschlussvorlage, über die der Kulturausschuss in der kommenden Woche abstimmen soll. "Uns liegt der Kunstverein sehr am Herzen; daher sind wir erleichtert, dass wir die bisherigen Widerstände gegen die Sanierung endlich überwinden konnten", wird die Ausschuss-Vorsitzende Erika Coché (SPD) in einer Presseerklärung zitiert.

Die Beschlussvorlage des Kulturdezernenten Ludwig Krapf sieht vor, dass die Sanierung der Ausstellungs- und Geschäftsräume des Kunstvereins zügig in Angriff genommen wird. Träger der Baumaßnahmen soll der Eigentümer sein. Der Zuschuss der Stadt wird bei 500 000 Euro liegen. Der Kunstverein selber steuert 100 000 Euro bei - der Erlös einer Benefiz-Auktion von Werken prominenter Künstler vor einem Jahr.

Der Eigentümer der Immobilie, Johannes Zurnieden, hat sich bereit erklärt, die Kosten für die Renovierung und Sanierung vorzuschießen. Im Gegenzug wird die Stadt die 500 000 Euro in Gestalt einer höheren Miete abstottern - Kunstvereins-Direktorin Christina Végh errechnete unlängst ein Plus von 20 000 Euro pro Jahr.

Einsicht herrscht offensichtlich darüber, dass die ehemalige Blumenhalle am Hochstadenring den Anforderungen an ein modernes Ausstellungsinstitut heute nicht mehr erfüllt. "Die Wände und Hängeflächen sind völlig abgenutzt", heißt es in einem Bericht des Kulturdezernenten, "um die Räume insgesamt funktionsgerecht nutzen zu können, ist eine grundlegende Sanierung unumgänglich."

Die in den 1980er Jahren von dem prominenten Architekten-Team Haus Rucker & Co eingebauten beweglichen Raumteiler - damals der Clou -, erwiesen sich als schwerfällige und vor allem schwer zu lagernde Objekte. Die Bibliothek wurde bald zu klein, als äußerst ungünstig stellte sich die Lage der stark frequentierten Artothek heraus. Und die gesamte Eingangssituation ist nach wie vor wenig einladend.

Für alle Punkte hat das Düsseldorfer Architektenbüro "rheinflügel" in Abstimmung mit Haus Rucker & Co ein ansprechendes Lösungs-Konzept erstellt, das schon vor geraumer Zeit den Kulturdezernenten überzeugte und jetzt offensichtlich auch den Segen der SPD hat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Die Stunde der Sieger
Abschluss Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Die Stunde der Sieger
Zum Thema
Aus dem Ressort