Satirische Jahresendabrechnung im Pantheon

Tempus fugit: Da ist das neue Jahr schon wieder einen Monat alt, aber Wolfgang Nitschke, Achim Konejung, Jens Neutag und Nils Heinrich steckt das alte noch in den Knochen. "Schlachtplatte" lautet ihr Rezept zur Bewältigung jüngster Vergangenheit.

Bonn. Tempus fugit: Da ist das neue Jahr schon wieder einen Monat alt, aber Wolfgang Nitschke, Achim Konejung, Jens Neutag und Nils Heinrich steckt das alte noch in den Knochen. "Schlachtplatte" lautet ihr Rezept zur Bewältigung jüngster Vergangenheit. Die gleichnamige satirische Jahresendabrechnung 2010 haben sie jetzt im Pantheon serviert.

Wobei der Name verpflichtet, auch wirklich alles aufzutischen. Auch wenn diesen vier manches davon so unappetitlich vorkommen mag wie die zur Dschungelprüfung dargereichten Speisen und Getränke. Hatten sie bei ihrer einleitenden Vorschau auf 2011 noch die Hoffnung gehegt, das mit der FDP erledige sich mangels Wählerschaft von ganz allein, müssen sie nunmehr konstatieren, dass dies wohl noch eine Weile auf sich warten lassen wird.

Die Wartezeit bis dahin verkürzt "Bestsellerfresser" Nitschke mit seinen boshaft-süffisanten Ausführungen zum Thema Bachblüten und zu Nina Hagens christlichen Bekenntnissen. Achim Konejung besingt derweil die Panik seiner Zeitgenossen beim Blick auf herrenlose Koffer oder Plastiktüten.

Jens Neutag packt das Grausen angesichts des auf der Niveau-Skala nach unten offenen Fernsehprogramms, und Nils Heinrich macht sich so seine Gedanken über die Deutsche Bahn. Nun sollte man meinen, dazu sei schon alles Nötige und Unnötige gesagt. Insofern kann man es dem jungen Kabarettisten "aus dem Teil Deutschlands, der bei euch früher einfach nur Drüben hieß", auch gar nicht hoch genug anrechnen, dem leidigen Thema noch ein paar originelle Akzente hinzuzufügen.

Eine veritable Viererbande, doch Zyniker wie sie haben in Zeiten wie diesen schließlich nicht umsonst Hochkonjunktur. Zum Abschluss des Abends präsentieren sie das Gegenwartsdrama eines zu Recht unbekannten Theaterautors mit dem "original Christoph Schlingensief-Aktionsfenster" des Kommandos "Der Strom kommt aus der Steckdose".

Hier können die vier zeigen, was in ihnen steckt. Und das ist eine ganze Menge. Weshalb sie am 10. Juli zur Halbzeitabrechnung 2011 im Pantheon antreten werden. Der Vorverkauf läuft. Für alle, für die's ein bisschen mehr sein darf.

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