August Macke Haus Schauspielerin Iris Erdmann-Rischbieter verschenkt Vase

BONN · Als die Schauspielerin Iris Erdmann-Rischbieter, eine Enkelin von Elisabeth Erdmann-Macke, im Bonner August Macke Haus das wunderbare, farbenprächtige "Stillleben mit Vase und Buddha-Figur" von 1910 sah, sagte sie der Museumschefin Klara Drenker-Nagels, sie besitze diese Vase. Und schenkte sie dem Macke Haus.

Eine zarte Liebe, die auf verschlungenen Wegen zum Eheglück führt, ein kostbares Lieblingsstück und dessen späte Rückkehr: Diese chinesische Vase steckt voller Geheimnisse, hat eine Geschichte voller Zufälle.

Dort hat man nun das 40 Zentimeter hohe Stück untersucht. Wann und wo August Macke sie erwarb, ist nicht bekannt. Es muss vor 1910 gewesen sei, als er sie malte.

Denkbar, dass der für Ostasiatika schwärmende Maler sie in Berlin kaufte, wo er 1907/08 bei Lovis Corinth studierte und mit dem Mäzen Bernhard Köhler die Stadt erkundete und auf "Shopping-Tour" (Drenker-Nagels) war. Möglich auch, dass Macke das gute Stück kaufte, als er seinen Malerfreund Franz Marc - auch er ein Fan asiatischer Kunst - in Süddeutschland besuchte.

Die Vase zeigt Szenen aus dem alten, berühmten chinesischen Stück "Das Westzimmer", wo es um die - eigentlich aussichtslose - Liebe des jungen Examenskandidaten Zhang Junrui und der Tochter eines Staatsministers, Cui Yingying, geht. Zum Schluss gibt es nach einigen Irrungen und Wirrungen ein Happy End.

Zu dieser Geschichte voller Zufälle passt, dass der Übersetzer von "Das Westzimmer" in Bonn kein Unbekannter war: Vincenz Hundhausen war ein Freund der Familie, Macke schätzte den Juristen, Schöngeist und Verleger, der später eine Professur in Peking hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort