"Ich bin sehr, sehr aufgeregt", meint Carmen, überprüft ihr Kostüm und geht noch einmal ihre Rolle durch. Der Text "sitzt" und auch die Melodie für ihr Solo hat sie im Ohr, nichts kann schiefgehen. Don José ist hingegen die Ruhe selbst. In seiner eleganten Uniform stolziert er umher und beobachtet gelassen das geschäftige Treiben ringsum.

Fast zehn Wochen lang haben die Schüler der 12. Klasse der Johannes-Schule in Poppelsdorf unter Leitung von Martin Vocke Texte gelernt, am Bühnenbild gearbeitet, getanzt und gesungen.

Am Mittwoch führten sie erstmals die Oper Carmen von Bizet als Schauspiel in der Aula auf. Eltern und Schüler der anderen Klassen saßen im Publikum. Das Spiel um Liebe, Leidenschaft und Eifersucht war so ganz nach dem Geschmack der Zwölftklässler. "Das Thema Liebe beschäftigt die Schüler jetzt auch privat", erzählt Klassenbetreuer Vocke, der für die Regie verantwortlich ist.

Mia Hauber ist mit dem Charakter der Zigeunerin Carmen so gar nicht zufrieden. "Sie spielt mit den Männern und es ist ihr egal, welche Gefühle sie haben. Sie ist ziemlich gemein", erzählt sie, freut sich aber dennoch auf ihren Auftritt in der Hauptrolle. Hin- und hergerissen zwischen Sergeant José und dem Torero Escamillo (Yannick Lüdecke) nimmt das Schicksal seinen Lauf. Denn der leidenschaftliche José ist zu allem bereit, um die schöne Zigeunerin für sich zu gewinnen.

Die Schüler der Johannes-Schule laden zu zwei weiteren Aufführungen ein: Am Donnerstag, 19 Uhr, und am Freitag, 4. April, ebenfalls um 19 Uhr in der Schulaula, Rehfuesstraße 38. Der Eintritt ist frei.