Gymnasiasten in Hennef Schüler führten das Pop-Drama "Ein nicht ganz perfekter Tag" auf

HENNEF · Narziss, Europa, Herakles, Daedalus und Ikarus - all das sind bekannte Figuren der griechischen Mythologie. Was passiert, wenn man diese Charaktere auf die Neuzeit überträgt, zeigt das Stück des Projektkurses Musik/Griechisch der Stufe Q1 des Städtischen Gymnasiums.

 Bei der Probe: Szene mit Anne Lueg und Jonas Wegener.

Bei der Probe: Szene mit Anne Lueg und Jonas Wegener.

Foto: Ingo Eisner

"Die Mythen waren die Inspirationsquelle für dieses Drama. Außerdem haben wir uns an dem antiken Aufbau orientiert, mit Monologen zu Beginn und am Ende des Stücks.", erklärte Musik- und Griechischlehrer Michael Seidel, der das Projekt unterstützt.

Den Großteil der Produktion realisierten die Schüler jedoch eigenständig: Proben, Technik, Werbung, Musik, Requisiten, Bühnenbild und alles, was dazu gehört. Basierend auf dem Leitsatz "Ich akzeptiere nichts, was nicht gut genug ist" streben die fünf Hauptfiguren des Stückes nach Perfektionismus, müssen dafür zunächst jeweils individuelle Probleme lösen.

"Am Ende des "nicht ganz perfekten Tages" haben alle Protagonisten einen Selbsterkennungsprozess durchschritten. Ihre Selbstwahrnehmung hat sich drastisch geändert", erzählt Anna Julia Werner, die eine der Hauptfiguren spielt.

Mit der Rolle der "Bitch" verkörpert sie einen Charakter, der sich nach außen hin sehr selbstbewusst gibt, im Inneren jedoch durch eine schlimme Vergangenheit sehr verletzlich ist. "Das Mädchen, das ich spiele, trägt eine Maske. Ähnlich wie in der Geschichte um Zeus und Europa, in der sich der Gott in einen Stier verwandelt, um der Königstocher zu imponieren", sagte die 17-Jährige.

Anna Julia ist eine von zwölf Schülern, die den Projektkurs gewählt haben und sich ihre Teilnahme als Ersatz für eine Facharbeit anrechnen lassen können. Voraussetzung dafür ist, dass sie entweder Griechisch oder Musik in der Oberstufe gewählt haben beziehungsweise im Chor oder Orchester mit dabei sind. Ergänzt durch das Technikteam und einige weitere Freiwillige und Ehemalige entstand so ein Team, das seit den Osterferien intensiv einübt, was der Projektkurs seit Beginn des Schuljahres erarbeitet hat.

"Wir treffen uns jeden Mittwoch und haben auch an zwei freien Tagen komplett durchgeprobt. Unsere Note am Ende des Halbjahres hängt vom Erfolg des Stückes und der Art und Weise ab, wie wir uns engagiert und eingebracht haben", sagte die 19-jährige Alix Müller. Sie spielt die Sekretärin eines Mannes, dessen Charakter dem des Narziss nachempfunden ist.

Info: "Ein nicht ganz perfekter Tag" wird am Donnerstag und Freitag jeweils ab 20 Uhr im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums, Fritz-Jacobi-Straße 18, aufgeführt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Zum Thema
Aus dem Ressort