Pantheon Sebastian Pufpaff fragt nach dem "Warum!"

BONN · Wer hat eigentlich das Alphabet sortiert? Warum steckt in dem Wort lispeln ein "s"? Und warum haben wir im Kühlschrank Licht, aber nicht in der Tiefkühltruhe? Mit seinem Programm "Warum!" ruft Sebastian Pufpaff sein Publikum auf Fragen zu stellen. Der Zweifel als Kernkompetenz für den aufgeklärten Bürger.

Darauf, dass die Wissenschaft die wichtigen Fragen für uns stellt, könne man sich nicht verlassen. In Harvard sei man zu sehr damit beschäftigt Topfpflanzen anzuschreiben und in CERN habe man genug damit zu tun die Ergebnisse der eigenen Maschine zu verstehen.

Daneben übersähen wir die wichtigen Dinge völlig. Der BKA sei zum Beispiel in der Lage jeden über sein Handy abzuhören solange der Akku drinsteckt. "Und was kann man bei Smartphones wie dem iPhone nicht mehr?", fragt der Kabarettist. "Genau, den Akku rausnehmen!"

Diese Überlegungen führen im Pantheon aber nicht zu einem paranoid, pessimistischen Fazit, sondern zu einem Plädoyer für ein aktiveres Leben. "Wir können immer alles verändern", meint der Prix-Pantheon-Preisträger 2010. "Also seien sie verrückt, verändern sie ihre Welt!"

Dafür hat der Kabarettist auch schon einige Vorschläge: Man könne beim Marathon die Versorgungsstation 200 Meter vorverlegen und Kaffee und Wodka anbieten, nach einem Sturz, statt peinlich berührt aufzuspringen, einfach mal 30 Minuten liegen bleiben. "Ich weiß, er wird pikiert sein", räumt Pufpaff ein. "Aber keine Sorge, er wird sich schon daran gewöhnen."

Doch das sei das größte Problem unserer Zeit: "Wir dürfen nicht mehr verletzlich sein", sagt der gebürtige Troisdorfer. "Wir müssen immer perfekt sein." Um damit Schluss zu machen, beschließt er sich für die Zugabe auszuziehen. In einem hautengen, schwarzen Turnanzug steht er vor dem Publikum. "Seien sie crazy, seien sie spontan, verändern sie die Welt!"

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