Seit 60 Jahren verbindet die Are-Gilde Künstler der Region

Bernhard Kreutzberg erinnert an die Gründer um Johannes Müller und Hanns Matschulla

  Beim Gilden-Geburtstag  blätterte Bernhard Kreutzberg (3. von links) mit seinem Vorstand in der Chronik von 1941.

Beim Gilden-Geburtstag blätterte Bernhard Kreutzberg (3. von links) mit seinem Vorstand in der Chronik von 1941.

Foto: Vollrath

Kreis Ahrweiler. (suj) Mitten im Zweiten Weltkrieg fasste eine kleine Gruppe von Künstlern aus dem Ahrtal den Entschluss, sich zusammenzutun. Am 16. Februar 1941 trafen sie sich zur Gründungsversammlung im Deutschen Hof in Ahrweiler. Und genau sechs Jahrzehnte später feierte die Are-Künstlergilde an gleicher Stelle ihr 60-jähriges Bestehen.

In seiner Ansprache erinnerte Gilde-Präsident Professor Bernhard Kreutzberg an die Gründer. Der Maler und Bildhauer Hanns Matschulla, Musikdirektor Bruno Kortemeier, Komponist Johannes Müller, Schriftleiter Alex Plachner, Studienrat Heinz Graef, Pianist und Arzt Georg Paffrath, Schriftleiter Otto Soestmann und Schriftsteller Karl Plachner waren es, die damals hervorhoben: "Die Are-Künstler fühlen sich landschaftlich, geschichtlich und kulturpolitisch unter diesem bedeutungsvollen Begriff geeint und verbunden. Es ist ihnen ein verpflichtendes Zeichen."

Kreutzberg merkte an, dass es bei Künstlergruppen ein seltenes Phänomen sei, dass eine solche Gemeinschaft künstlerischer Individualisten über sechs Jahrzehnte aktiv erhalten bleibt. Zu Beginn gehörten der Gruppe neben Malern, Grafikern und Bildhauern noch Musiker und Schriftsteller. Wie er anhand des ersten Chronikbandes zeigte, war die Gilde schon ihren Anfangsjahren nicht nur in der Region, sondern auch in größeren Städten des Rheinlands mit Ausstellungen, Konzerten und Dichterlesungen erfolgreich.

Bis heute, so Kreutzberg, habe die Gilde für künstlerische Präsentation und kulturelle Schwerpunktbildung im Kreisgebiet große Bedeutung. Das beweist die Teilnahme der Künstler die Verleihung der Ehrenplakette des Kreises Ahrweiler, aber auch die Teilnahme an wichtigen Ausstellungen im In- und Ausland.

Heitere und skurrile Erlebnisse und Begebenheiten aus der Gilde-Geschichte ließ Edith Kögl Revue passieren, als sie unter anderem alte Presseberichte aus der Chronik zitierte. Anschließend lobte der stellvertretende Präsident Johannes Fr. Luxem das Engagement von Bernhard Kreutzberg, der der Künstlergruppe seit mehr als zwei Jahrzehnten vorsteht. Besonders Kreutzbergs Verbundenheit zur Heimat an Ahr, Rhein und in der Eifel hob Luxem hervor. Eigenschaften, die den Präsidenten auszeichnen, seien vor allem die Fähigkeit, die Gruppe zu motivieren, und sein Streben nach gelebter Toleranz und Harmonie.

Noch lange tauschten die Gilde-Mitglieder beim gemeinsamen Abendessen Erinnerungen aus. Offiziell feiert die Künstlergruppe ihr 60-jähriges Bestehen im Laufe des Jahres mit einer Ausstellung.

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