Ausstellung "Nachhall II" "Sensibel und überraschend einfühlsam"

BAD GODESBERG · Pastellgemälde, Kalligraphien und Collagen von Nicole Meyer-Habault und sehr lebendig wirkende Skulpturen und Plastiken in Ton, Stein oder Bronze von Margret Zimpel sind derzeit in den Räumen des Kunstvereins Bad Godesberg ausgestellt.

 Nicole Meyer-Habault und Margret Zimpel vor Pastellgemälden und einer Skulptur.

Nicole Meyer-Habault und Margret Zimpel vor Pastellgemälden und einer Skulptur.

Foto: Raegener

Der Titel der Ausstellung lautet "Nachhall II" - Nachhall im Sinne von bleibenden Eindrücken, Empfindungen oder Gedanken nach Erlebtem.

In ihrer Kunst haben Meyer-Habault und Zimpel, beide mehr als 70 Jahre alt, ihre Empfindungen ausgedrückt. Wobei Erstere gerne den künstlerischen Schaffensprozess mit Meditation verbindet. Bei einem taiwanischen Lehrer in Köln erlernte sie die Kalligraphie. "Ich habe immer davon geträumt, durch den Kalligraphiepinsel meinen persönlichen Ausdruck zu finden".

Ihre Tuschezeichnungen entstehen heute aus einem meditativen Zeichenprozess heraus. "Diese Kunst muss nicht schön sein, aber aus sich selbst heraus entstehen", sagte sie. "Der Geist ist dabei ausgeschaltet". Neben den schwarz-weißen Tuschezeichnungen sind zarte harmonische Pastellgemälde von ihr zu sehen oder mehrschichtige Collagen aus Papierblättern. Von fein- bis grobfaserig.

Bildhauerin Magret Zimpel arbeitete mehr als 25 Jahre als Familientherapeutin in einer Beratungsstelle. Ihre Erfahrungen und Gefühle hat sie in kleinen und großen Skulpturen sowie Plastiken ausgedrückt. "Beziehungen sind meine Faszination", sagte die Künstlerin. Imposant eine riesige lang geformte ernst blickende schwarz angemalte Eule aus Ton mit dem Titel "Wächter" oder eine Bronzeskulptur, die eine Mutter zeigt, der es nicht gelingt, ihren Sohn zu halten.

Er fällt ihr aus den Armen ins Bodenlose. Pietat hat Magret Zimpel dieses Kunstwerk genannt, das schon während der Ausstellungseröffnung viel diskutiert wurde. Die Vernissagegäste, zum Teil Fachpublikum, war durchweg von der Ausstellung begeistert. "Sehr sensibel und überraschend einfühlsam", meinte die Bildhauerin Edith Metz.

"Nachhall II" ist bis 3. Juni im Glaskarree des Kunstvereins Bad Godesberg, Burgstraße 85, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind täglich von 16 bis 18 Uhr, montags von 19 bis 21 Uhr (19./20. Mai geschlossen). Mehr unter Rufnummer 0228/314516.

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