Shoppen und Scheidung: "Weiber Reloaded" in der Springmaus

Manchmal sind die lustigsten Momente einer Vorstellung jene, in denen einer der Protagonisten aus seiner Rolle fällt und selbst anfängt zu lachen. So erging es Elke Schlimbach in dem Comedy-Musical "Weiber Reloaded", das jetzt zwei Abende in der Springmaus zu sehen war.

Endenich Manchmal sind die lustigsten Momente einer Vorstellung jene, in denen einer der Protagonisten aus seiner Rolle fällt und selbst anfängt zu lachen. So erging es Elke Schlimbach in dem Comedy-Musical "Weiber Reloaded", das jetzt zwei Abende in der Springmaus zu sehen war.

Unter dem Motto "Zu allem bereit" brachte die Fortsetzung des Musicals "Klimawechsel" wieder vier unterschiedliche Frauen auf die Bühne. Die verkrampfte Doktorin, die verrückte Berlinerin, die übergewichtige jecke Kölnerin und die glücklich frisch Geschiedene. Die sich gemeinsam in ihren Liedern über Dinge wie Männer, Shoppen und zu enge Kleider auslassen.

Die Weiber, die stets von Klavier und Schlagzeug begleitet werden, bedienen sich hierbei an dem Liedgut großer Künstler. Von Edith Piaf, über Louis Armstrong bis zu den Ärzten, werden deren Lieder situationsbezogen umgedichtet und vorgetragen. Ob man sich Schuhe wünscht, deren Absätze so hoch wie der Kölner Dom sind, oder ein Loblied auf die verstorbene Mutter singt: "Was konnte sie mir auf den Geist gehen, jetzt ist sie selber einer." Alles wird als Anlass zum Lied genommen.

Und auch wenn die Charaktere in ihrer Grundauslegung etwas flach daherkommen, gibt es Momente, die herausragen: So versucht zum Beispiel die verkrampfte Doktorin, einen Porno für ihren Mann zu drehen. Oder singt die übergewichtige Kölnerin zu Tina Turners "Simply the Best" eine Liebeserklärung an ihren Kühlschrank.

"Weiber Reloaded: Zu allem bereit!" ist, mit wenigen Ausnahmen, genau das, was man erwartet: Kurzweilige Unterhaltung und Lieder zum Mitklatschen. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Doch spätestens beim Lachausbruch Elke Schlimbachs merkt man, welchen Spaß diese Frauen auf der Bühne haben. Was vielleicht das beste Rezept ist, um ein Publikum für sich zu gewinnen. Dieses lachte durchgehend und applaudierte am Ende im Stehen.

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