Singende Unterwelt

"Beggar's Opera" sorgte beim Silvester-Konzert in der Bonner Lutherkirche für viel Vergnügen

Bonn. Für ihr Silvester-Konzert hatte sich die Bonner Lutherkirche, speziell ihr Kantor Berthold Wicke, etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Als Koproduktion mit der "Opera mobile" (Regie Martin Schurr) gab's eine Einrichtung der noch einmal durch Brecht-Weills "Dreigroschenoper" berühmt gewordenen "Beggar's Opera" von 1728 der Herren Gay und Pepusch.

Gesungen wurden die Nummern im englischen Original, während die knalligen Texte Gays ins Deutsche übertragen worden waren und, je nach handelnder Person, in diversen Dialekten wiedergegeben wurden. Wobei die allgemeine Verständlichkeit, zumindest in der hinteren Hälfte der Kirche, ein wenig litt durch mitunter etwas übertriebenes Schreien und Toben. Insgesamt freilich war Regisseur Martin Schurr eine höchst amüsante Inszenierung mit sehr hübschen Kostümen gelungen. Und Berthold Wicke, der vom Cembalo aus ein aus Dudelsack, Mandoline, Concertina, Ranckett, Flöten, Oboe, Cello und Schlagwerk bestehendes Instrumentalensemble der Lutherkirche leitete, hatte die zahlreichen Akteure bestens einstudiert.

Mr. Peachum wurde von Andreas Debatin gespielt und gesungen, seine Frau von Susanne Bellinghausen - die dann auch die Hure Jenny Diver verkörperte - die naiv-sentimental-verliebte Tochter Polly Peachum gestaltete durchaus anrührend Stefanie Verkerk. Macheath, stimmlich wie darstellerisch beeindruckend, gab der bekannte Bonner Bass Burkhard Zass. Schließlich und endlich agierten auch "The Beggar's Chorus" und die Dirnen-Versammlung mit viel Gusto und Lebendigkeit.

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