Lanxess-Arena in Köln Snow Patrol erwärmt die Herzen von 8.000 Fans

Köln · Bis mit "Chasing Cars" am am späten Mittwochabend der Song erklingt, auf den alle gewartet haben, vergehen über 60 Minuten. Den Anhängern von Snow Patrol wird die Zeit bis dahin aber nicht lang.

 Hat sein Publikum im Griff: Gary Lightbody, charismatischer Frontmann von Snow Patrol.

Hat sein Publikum im Griff: Gary Lightbody, charismatischer Frontmann von Snow Patrol.

Foto: Thomas Brill

Bevor es Eiskristalle im Juli regnet (die auf der Leinwand im Bühnenhintergrund überaus effektvoll in Pink, Türkis und Neon-Grün im Slow-Motion-Modus hinunter sinken), erwärmt die schottisch-irische Band die Herzen von 8.000 Fans in der Kölner Lanxess-Arena.

Dreh- und Angelpunkt der 1994 gegründeten Band, die ursprünglich unter Polarbear (Polarbär) firmierte - und damit dem frostigen Klima schon frühzeitig ihre Referenz erwies - ist Frontmann Gary Lightbody. Der 36-jährige Lockenkopf hat, außer einer überaus markanten Stimme, die sowohl balladen- als auch rocktauglich ist, eine Art, mit dem Publikum Zwiesprache zu halten, die zurückhaltendere Naturen auf seine Seite zieht.

Mit viel Selbstironie lästert er über das eigene Erscheinungsbild oder gesteht ein, dass ihn nicht nur die "Ladies" klasse finden. Sondern auch die "gents". Abseits von zärtlichen, leisen Tönen ("An Olive Grove Facing The Sea") ist der Sound von Snow Patrol genauso brachial, wie die Lightshow bombastisch gut ist. Bei "Take Back The City" vom Album "A Hundred Million Suns" (2008) will der Refrain aus Tausenden Kehlen heraus, und wenn die ersten Klänge von "Run" das Dach der Arena ansägen, gellt ein wildes "Yeah" anfeuernd, begehrlich und drängend durch den Raum.

Ehe der souveräne Zeremonienmeister Lightbody mit "Fallen Empires" und "Open Your Eyes" ans Eingemachte geht, gibt es mit "Chocolate" noch eine unverzichtbare Leckerei von "Final Straw" (2004). Erst um 22.40 Uhr verglüht das Wundertüten-Licht-Spektakel auf der Bühne.

Für zwei Zugaben ("Lifening" und "Just Say Yes") kehren die harten Jungs mit dem Sinn für filigrane Melodien dann doch noch einmal zurück. Dass die oberen Ränge der Arena verwaist wirken und dass auch der Innenraum nicht komplett ausgereizt ist, fällt dabei nicht ins Gewicht. Die, die da sind, spüren Fülle.

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