Kunstpreis Start 2011 So kann Bonn schöner werden

Wie kann Bonn schöner werden? Aus dieser Frage entwickelten Helmut Andreas Hartwig und Arndt Lingohr einen Slogan: "Gestalte deine Stadt". Der mündete in eine Aktion und einen neuen Kunstpreis für Bonn: den "Kunstpreis Start".

Foto: Horst Müller

Bonn. Wie kann Bonn schöner werden? Aus dieser Frage entwickelten Helmut Andreas Hartwig und Arndt Lingohr einen Slogan: "Gestalte deine Stadt". Der mündete in eine Aktion und einen neuen Kunstpreis für Bonn: den "Kunstpreis Start".

Hartwig, der aus der Werbebranche kommt, und Lingohr wollen mit ihrem in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bonn ausgelobten "Kunstpreis Start" die Kulturszene bereichern und mit der Aktion "Gestalte deine Stadt" Bürger dazu animieren, sich über ihr Leben in Bonn, über Möglichkeiten, es zu verschönern und verbessern, Gedanken zu machen und diese mit Fantasie umzusetzen.

Eingeladen waren Einzelpersonen, aber auch Vereine, Jugendzentren, Kinder- und Senioreneinrichtungen. Die Museumspädagogik des Kunstmuseums bot Unterstützung bei der Realisierung an. Mehr als 60 von zusammen rund 200 Personen erarbeitete Einsendungen sichtete eine achtköpfige Jury, die im Kameha Grand sechs Preisträger auswählte.

Die Einsendungen kamen in vielerlei Gestalt: gemalt und gezeichnet, als Modell, Film oder computergestützter Entwurf. Drei Visionen, die als realisierbar und besonders relevant für Bonn und die Allgemeinheit gelten, erhalten Geldzuwendungen vom Sponsor Deutsche Post DHL, der insgesamt 10 000 Euro einsetzt.

Drei weitere Preisträger können sich über Annehmlichkeiten im Kameha Grand freuen, die ihnen das Hotel, ebenfalls Sponsor von "Gestalte deine Stadt", zur Verfügung stellt. Gegenwert: insgesamt 3 000 Euro. Die sechs Sieger-Beiträge von "Gestalte deine Stadt" werden alle vom 20. September bis 21. November auf insgesamt mehr als 300 Plakatwänden der Firma Ströer Out-of-Home Media, ebenfalls Kunstpreis-Sponsor, im Stadtgebiet zu sehen sein.

Die Aktion "Gestalte deine Stadt" ist wie gesagt eng verknüpft mit dem am Kunstmuseum Bonn angesiedelten "Kunstpreis Start". Ein Jahr lang liefen Gespräche zwischen den Stiftern und dem Intendanten des Kunstmuseums, Stephan Berg. Inhalt war unter anderem die Gestaltung des von Stiftern mit 20 000 Euro ausgestatteten Kunstpreises.

Der soll an den markantesten Ort des Kunstmuseums gekoppelt sein, an das "ikonische" (Berg) Treppenhaus, und sich an junge Künstler richten, die noch nicht etabliert sind. Der in Hamburg und Berlin lebende Max Frisinger wird ab November dieses Jahres für sechs Monate das Treppenhaus mit einer Arbeit bespielen.

Der Weg zum Preisträger war lang. Am Anfang des Kunstpreises Start standen Nominatoren. Max Hollein, Direktor der Schirn und des Städel in Frankfurt, die Kunstsammler Christian Boros und Harald Falckenberg sowie die Künstler Georg Herold und Tobias Rehberger benannten insgesamt neun Künstler.

Die Wahl der Jury fiel auf Frisinger, der bis Ende November Zeit hat, ein Objekt zu realisieren. Es handele sich um eine "ortsspezifische Arbeit aus variablen Materialien", erzählte Jury-Mitglied Stefan Gronert vom Kunstmuseum. Frisinger werde "eine Setzung ins Treppenhaus hängen", die "Symmetrie, Präzision und Gewalt" des Ortes empfindlich störe.